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Predigten zu Johannes 11,15

"und ich bin froh um euretwillen, dass ich nicht dort war, auf dass ihr glaubet; aber laßt uns zu ihm gehen."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Der Bericht über die Auferweckung des Lazarus bringt wertvolle Einzelheiten über das bewußte Verhalten unseres Herrn. Er beschäftigte sich nicht nur mit Lazarus, sondern auch mit der Erziehung Seiner Jünger. Diese Krankheit, sagte Er, «ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes». Unser Herr sieht immer über den Tod hinaus; Er ist die Auferstehung und das Leben, und das sollten die Jünger verstehen. Nachdem Jesus die Nachricht über Lazarus erhalten hatte, «blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war». Was für eine scheinbare Gleichgültigkeit gegenüber dem, den Er doch liebte, und der in äußerster Krankheitsnot war! Die beiden Schwestern verstanden diese Verspätung nicht. Sie sagten beide: «Herr, wenn du hier gewesen wärst, mein Bruder wäre nicht gestorben!» Aber der Herr hatte seinen Jüngern gesagt: «Ich bin froh um euretwillen, daß ich nicht dort gewesen bin, damit ihr glaubt». Der Herr Jesus Christus ist nicht nur Fürst des Lebens und der Überwinder des Todes, sondern auch der liebende Lehrmeister Seiner Jünger. Er will sie erziehen; Er bringt etwas Neues in ihnen zur Entfaltung – den Glauben, dessen Bewährung viel kostbarer ist als die des vergänglichen Goldes.

«Ich bin froh um euretwillen, daß ich nicht dort gewesen bin, damit ihr glaubt.» Laßt uns diese Worte auf unser tägliches Erleben anwenden, damit wir verstehen können, aus welchem Grund uns die Verzögerung einer Gebetserhörung widerfahren ist, eine langandauernde, notvolle Prüfung, vielleicht eine schmerzhafte Krankheit ... Unter den Hammerschlägen des Leidens wird unser Glaube geschmiedet. Wir lernen, daß das Leben des Glaubens sich nicht von Sichtbarem nährt, sondern von Gott, von Seinem Wort und Seinen Verheißungen. Die beiden Tage des Wartens waren nötig für die, die Er liebte; sie waren ein Teil Seiner Erziehungswege für sie.

Jesus Christus möchte sich uns offenaren als Herr über den Tod, als die Auferstehung und das Leben, als allerhöchster, allmächtiger Gott, als Vater der Ewigkeiten. Aber so offenbart Er sich nur dem Glauben, so wirkt Er nur als Antwort auf Glauben. Die Erlebnisse, die diesen Glauben formen, auch wenn es eine Krankheit ist wie bei Lazarus, sind «nicht zum Tode». Sie werden zugelassen, um einen unbeschreiblichen Segen zu bringen: die Verherrlichung des Sohnes Gottes durch den Glauben Seiner Kinder.