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Predigten zu Johannes 1,48

"Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Welche Harmonie herrschte an dem Tag, an dem unser Herr Seine ersten Jünger berief! Philippus war Ihm persönlich begegnet und war Seinem Ruf gehorsam gewesen. Dann begegnete Philippus dem Nathanael und legte ihm klar und deutlich sein Zeugnis ab. Seine Worte stießen zunächst auf Vorurteile und Einwendungen in Nathanaels Herz. Doch der Herr, der das Herz der Menschen kennt, wußte, daß Nathanael im Grunde ein echtes Verlangen danach hatte, Ihn kennenzulernen. Darum wollte Er ihm helfen und ihn dann weiterführen. Philippus brachte Nathanael zu Jesus, und als Nathanael Jesus sah, wurde ihm sofort klar, daß er von Ihm etwas empfangen würde, was er noch nicht kannte.

Darum antwortete der Herr auf Nathanaels Frage: «Woher kennst du mich?» mit der Verkündigung einer köstlichen Wahrheit, der Grundlage jeder wirklichen Berufung, die in dem Wort «ehe» liegt. Ehe die menschlichen Werkzeuge unserer Bekehrung und Berufung das Ihre taten, war der Herr schon da. Er wußte alles von Nathanael; Er hatte ihn erwählt, Er hatte ihn bestimmt für den Dienst, der ihn in den Rang eines Apostels erhob.

Ehe die Umstände und Menschen in Erscheinung traten, die Gott gebrauchte, um zu unserer Berufung beizutragen, schon vorher sah Er uns. Wollen wir uns nicht Zeit nehmen, darüber nachzudenken? Wollen wir nicht den Herrn loben und unser Leben auf dieses hohe Niveau stellen, das einzige, mit dem wir uns zufriedengeben können?

«Ich sah dich!» Nathanael war vorherbestimmt, Gott hatte ihn auserwählt, zu der Schar von Männern zu gehören, die zu Seiner Stunde die Welt umwälzen sollten. Für uns bedeutet dieses «Ich sah dich», daß wir nicht uns selber angehören, sondern Gott und Seinem Dienst. Wenn wir gehorchen, wird uns die Freude, der Friede und die Gewißheit zuteil, daß vor allem anderen der Herr uns sah und für Seinen Dienst bestimmte.

O daß Er uns doch als Antwort auf unseren Gehorsam zurufen könnte: Von nun an wirst du Größeres sehen als das ... ihr werdet den Himmel offen sehen, und den Segen des Herrn für die Welt.