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Predigten zu Johannes 4,21

"Jesus spricht zu ihr: Weib, glaube mir, es kommt die Stunde, da ihr weder auf diesem Berge, noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet."

Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"... weder auf diesem Berge, noch in Jerusalem."

Für die Samariter war das Zentrum der Anbetung auf dem Berg Gerisim. Für die Juden dagegen war Jerusalem der Ort auf der ganzen Erde, wo Gott Seinen Namen hatte wohnen lassen. Der Herr Jesus aber verkündigte der Frau aus Samaria eine ganz neue Ordnung: "... es kommt aber die Stunde, und ist jetzt, da die wahrhaftigen Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter."

Es gibt heute keinen besonderen Ort auf der Erde mehr, der dazu bestimmt ist, dort anzubeten. In unserer Haushaltung ist eine heilige Person anstelle eines heiligen Ortes getreten. Der Herr Jesus Christus ist jetzt der Mittelpunkt zur Versammlung Seines Volkes. Jakobs Worte haben sich erfüllt: "... und ihm werden dir Völker sich anschließen" (1.Mose 49,10; Elberfelder Fußnote).

Wir versammeln uns zu Ihm hin. Wir werden nicht angezogen und zusammengeführt durch ein geweihtes Gebäude mit bunten Glasfenstern und Orgelmusik. Wir versammeln uns nicht zu einem Menschen, wie begabt oder beredt er auch sein mag. Der Herr Jesus ist der göttliche Magnet.

Der Ort auf der Erde ist nicht wichtig; wir können uns in speziellen Gemeinderäumen versammeln oder in einem Privathaus, auf freiem Feld oder in einer Höhle. In wahrer Anbetung tritt man im Glauben in das himmlische Heiligtum ein. Gott der Vater ist anwesend. Der Herr Jesus ist anwesend. Die Engel sind als festliche Versammlung anwesend. Die Heiligen der alttestamentlichen Zeit sind anwesend. Und die heimgegangenen Heiligen des Zeitalters der Gemeinde sind anwesend. In solch erhabener Gesellschaft haben wir das Vorrecht, unsere Herzen auszugiessen in der Anbetung Gottes des Vaters durch den Herrn Jesus in der Kraft des Heiligen Geistes. Während also unser Leib immer noch auf der Erde ist, erheben wir uns im Geist "weit, weit über die rastlose Welt, die sich dort unten bekriegt" .

Widerspricht das den Worten unseres Herrn: "Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte" (Matthäus 18,20)? Nein, denn das ist ebenso wahr. Er ist in besonderer Weise gegenwärtig, wenn Sein Volk sich in Seinem Namen versammelt. Er nimmt unsere Gebete und unsere Anbetung und bringt sie dem Vater. Was für ein Vorrecht ist es, den Herrn Jesus in unserer Mitte zu haben!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gehorsam: Der abschließende Test auf die Liebe zu Christus

Der abschließende Test auf die Liebe ist Gehorsam, nicht Gefühle, nicht Bereitschaft zum Opfer, nicht Eifer, sondern Gehorsam gegenüber den Geboten Christi! Unser Herr hat eine deutliche und gerade Grenzlinie gezogen, die von niemandem zu übersehen ist. Auf die eine Seite stellte Er alle, die Seine Gebote halten, und sagte: »Diese lieben Mich.« Auf die andere Seite stellte Er alle, die Seine Anweisungen nicht befolgten, und sagte: »Diese lieben Mich nicht.« Die Gebote Christi nehmen im Neuen Testament einen Raum ein, den sie im gegenwärtigen evangelikalen Denken nicht haben. Die Ansicht, unsere Beziehung zu Christus offenbare sich in unserer Haltung gegenüber Seinen Geboten, wird heute von vielen einflussreichen Bibellehrern als »gesetzlich « betrachtet. Damit werden die klaren Worte unseres Herrn geradeheraus verworfen oder sie werden so interpretiert, dass sie mit religiösen Theorien übereinstimmen, die man meint, den Briefen des Paulus entnehmen zu können. Der Christ kann sich der Wirklichkeit und der Tiefe seiner Liebe nicht sicher sein, solange er nicht vor den Geboten Christi stehen bleibt und gezwungen wird, sich zu entscheiden, wie er damit umgehen will. Dann weiß er es! Ich meine, wir sollten uns einmal von den theologischen Haarspaltereien und Spekulationen über Gnade und Glauben abwenden und demütig das Neue Testament mit der Absicht lesen, allem zu gehorchen, was wir da finden. Liebe zu Christus ist eine Liebe des Willens, ebenso wie eine Liebe des Gefühls, und es ist eine psychologische Unmöglichkeit, Ihn in rechter Weise zu lieben, wenn wir nicht bereit sind, Seinem Wort zu gehorchen!