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Predigten zu Johannes 5,13

"Der Geheilte aber wußte nicht, wer es sei; denn Jesus war entwichen, weil eine Volksmenge an dem Orte war."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Der aber gesund geworden war, wusste nicht, wer Er war."

Die Jahre verfließen dem Glücklichen und Gesunden schnell; aber ein achtunddreissig Jahre langes Leiden muss in dem Leben des armen gichtbrüchigen Menschen einen langen, schweren Abschnitt gebildet haben. Wie ihn daher der Herr Jesus mit einem einzigen Worte heilte, als er in der Halle am Teich Bethesda lag, da war er fast außer sich vor Freude und Dankbarkeit für eine solche Veränderung. So ergeht's auch dem Sünder, der wochen- und monatelang von Verzweiflung niedergebeugt war und sich müde geseufzt und gesehnt hatte nach Erlösung; er wird die Veränderung gar wohl inne, wenn der Herr Jesus das Allmachtswort spricht und ihm Frieden und Freude schenkt im Glauben. Das Übel, das geheilt wird, ist zu groß, als dass seine Beseitigung sich nicht sogleich müsste bemerklich machen; das neuempfangene Leben ist zu wichtig, als dass es könnte spurlos und wirkungslos in einem Menschen wohnen; die bewirkte Umwandlung ist zu merkwürdig, als dass sie nicht in die Augen fallen müsste. Und dennoch wusste der arme Mensch nicht, wer der Urheber seiner Heilung war; er wusste nichts von der Heiligkeit seiner Person, nichts von den Werken der Liebe und des erlösenden Erbarmens, denen Er alle Zeit und Kraft widmete, nichts von seiner göttlichen Sendung unter die Menschenkinder. Es kann in den Herzen solcher, die die Macht des Blutes Jesus an sich erfahren haben, noch gar viel Unwissenheit über die Person des Heilandes vorhanden sein. Wir dürfen die Menschen ob solcher Unkenntnis nicht rasch verurteilen; sondern wo wir etwas vom seligmachenden Glauben sehen, da müssen wir auch annehmen, dass der Glaube die Erlösung gewirkt habe. Der Heilige Geist wirkt in dem Menschen Reue schon lange, bevor Er sie in einen göttlichen Wandel führt; und wer da glaubt, was er erkennt, wird bald auch klarer erkennen, was er glaubt. Dennoch ist Unwissenheit vom Übel; denn dieser arme Mensch ward von den Pharisäern sehr in die Enge getrieben. Doch bald folgte auf die Heilung der Krankheit auch die Heilung der Unwissenheit, denn der Herr Jesus besuchte ihn im Tempel; und nach dieser gnädigen Offenbarung hörte man ihn offen bezeugen: "Es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe." Herr, wenn Du mich selig gemacht hast, so mache Dich mir offenbar, auf dass ich Dich verkündigen möge den Menschenkindern!