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Predigten zu Johannes 8,31

"Jesus sprach nun zu den Juden, welche ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Worte bleibet, so seid ihr wahrhaft meine Jünger;"

Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Wahrheit ist eine Person

Erlauben Sie mir, ganz offen zu sagen, dass es nicht das Problem ist, die Wahrheit zu entdecken, sondern die mangelnde Bereitschaft, ihr zu gehorchen, die sie so rar unter den Menschen macht.

Unser Herr sagte: »Ich bin die Wahrheit.« Und Er sagte auch: »Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist.« Wahrheit ist also nicht schwer zu finden - ganz einfach deshalb, weil sie uns sucht. Wir erfahren also, dass Wahrheit nicht etwas ist, wonach wir suchen müssen, sondern dass sie eine Person ist, auf die wir hören sollen! Im Neuen Testament kamen die Volksmengen zu Jesus, damit Er ihnen körperlich helfe, aber kaum jemand suchte Ihn auf, um die Wahrheit zu erfahren. Die Evangelien zeigen uns einen Heiland, der auf der Suche ist, aber keine suchenden Menschen. Die Wahrheit suchte Menschen, die sie annehmen würden, aber nur wenige taten es, denn »viele sind berufen, aber nur wenige sind auserwählt«.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Aus der Balance geraten

Wir in unseren evangelikalen Gemeinden müssen zugeben, dass wir schuldig geworden sind, vom Leben eines Christen ein schiefes Bild entwickelt zu haben: Alle Betonung wird auf den ersten Moment gelegt, in dem ein Mensch zu glauben beginnt. In einem bestimmten Augenblick wird eine Entscheidung für Christus getroffen, und danach geht alles »automatisch« seinen Weg. Dies Auffassung konnte sich unter uns ausbreiten, weil wir versagt haben, in unserer Verkündigung der Heiligen Schrift genügend Raum zu geben.

In unserem Eifer, Neubekehrte zu gewinnen, haben wir zugelassen, dass die Gläubigen die Vorstellung gewannen, ihre gesamte Verantwortung habe einzig und allein mit dem ersten Akt des Glaubens zu tun. Man hat dann die vage Vorstellung, damit habe man Gottes Gnade geehrt und Ihn verherrlicht, obwohl dieses Denken einen Christen dazu führt, dass er ein groteskes, nicht durchführbares System entwickelt, das keinen Anhalt in der Heiligen Schrift hat.

Nach den Berichten, die im Neuen Testament überliefert sind, war der Glaube für jeden Gläubigen ein Anfang, nicht ein Ende. Zu glauben war nicht eine Aktion, die man ein für allemal erledigt hatte, ja es war mehr als ein Aktion. Es war eine Haltung des Herzens und Verstandes, die den Gläubigen dazu inspirierte und befähigte, sein Kreuz auf sich zu nehmen und dem Lamme zu folgen, wohin auch immer Es ging!


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Wer scheidet Schein und Wahrheit? Wer ist dazu fähig? Wenn ich auf die Weise sehe, wie sich die anderen verhalten, was ist hier echt und was nachgemacht, was erlebt und was erlernt, was Wirklichkeit und Leben und was Theaterspiel? Doch laß die anderen. Es trägt jeder seine eigene Last, hat seine eigene Verantwortlichkeit und steht oder fällt seinem Hern. Frage dich, was ist an dir Wahrheit und was Einbildung, was ist in dir gewurzelt und gewachsen und was ist fremdes Eigentum, das du als Schaustück in dir trägst, als wäre es dein? Es gibt unter uns nicht wenige, die die Frage quält: ist nicht alles, was man Christentum nennt, Einbildung, „Autosuggestion“, nicht nur die Geschichte Jesu mit ihren Wundern, sondern auch das eigene religiöse Empfinden, das, was wir unsere Erfahrung heißen, unsere Gegenwehr gegen unseren boshaften Willen, unser Gott hingegebener Glaube bleibt, unsere zum Dienst bereite Liebe, ist nicht alles Schein, alles nur der natürliche Trieb der Eigensucht, hier nur verhüllt in einer phantastischen Tracht? Weil uns diese Sorge quälen kann, wollen wir Jesus dafür danken, da er uns einen Maßstab gegeben hat, der das Echte vom Unechten trennt und uns die Wahrheit erkennbar macht. Dieser Maßstab ist das Bleiben in seinem Wort. Wenn sein Wort klar wie die Tageshelle, durchdringend wie ein Sonnenstrahl, mächtig wie der Hieb eines zweischneidigen Schwerts in mich hineintritt, dann flüchtet sich alles, was nur Schein und Farbe und Traumbild ist. Was sein Wort aushält und an seinem Wort sich bewährt, das ist echt, hat Wirklichkeit und ist von Gott gepflanzt.

Erforsche mich, Herr, und prüfe mich. Vertreibe den Schein, befreie mich vom Lügen und stelle mich auf den Felsen der Wahrheit. Dein Wort ist die Schule der Wahrhaftigkeit. In der Schule der Menschen lerne ich Verstellung und Falschheit. Du aber bist der Weg für mich, weil du die Wahrheit bist. Amen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

So ihr bleiben werdet an meiner Rede

1. Wir werden bewährt als Jünger Christi

So seid ihr meine rechten Jünger.“ Zu einigen wird der Meister sagen: „Was heißet ihr mich HErr, HErr, und tut nicht, was ich euch sage?“ Diese wird Er dann von sich weisen, mit den Worten: „Ich habe euch nie erkannt.“ Sein Wort ist der eigentliche Prüfstein – das Feuer, wodurch das edle Metall erkannt wird; die Worfschaufel, die den Weizen sichtet. Wie wir mit den Worten unsers HErrn umgehen, das kennzeichnet uns – wer meine Gebote hat und hält sie, der ist es, der mich liebt.

2. Wir werden die Wahrheit erkennen

Gott lehrt uns nicht, wie Menschen es tun. Diese bewegen sich in Vermutungen und Hypothesen; Er dagegen sagt mit Bestimmtheit: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen.“ Sie reden von der Wahrheit, Er teilt sie selbst uns mit, und wir kennen sie, weil wir sie besitzen. Sie haben es mit Umständen und Äußerlichkeiten zu tun; Er mit dem Herzen, mit dem Kern. Sie wenden sich an die Sinne und den Verstand; Er an den Geist. Wir erkennen die Wahrheit, weil sie in uns ist, und wir in ihr. „Wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist, und hat uns einen Sinn gegeben, dass wir erkennen den Wahrhaftigen und sind in dem Wahrhaftigen.“

3. Wir werden frei gemacht

„Die Wahrheit wird euch frei machen.“ Gerade so, wie wir von Furcht vor Gespenstern befreit werden, weil wir wissen, dass abgeschiedene Geister nicht in dunkeln, unheimlichen Örtern hausen; wie wir uns nicht länger fürchten vor den Irrlichtern auf den Sümpfen, oder vor der Totenuhr, weil sie die Wissenschaft natürlichen Ursachen zuschreibt – ebenso werden wir durch das, was, Jesus uns lehrt über Gott, die Ewigkeit, die Vergebung der Sünden, die gebrochene Herrschaft des Satans, die Machtlosigkeit des Todes, erlöst von der Knechtschaft der Furcht und können mit Gott wandeln in völligem Frieden.