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Predigten zu Johannes 8,55

"Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euch gleich sein, ein Lügner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort."

Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Ich kenne ihn und halte sein Wort."

Gotteserkenntnis durch Studium oder durch Gehorsam? Das sind zwei verschiedene Wege, zwischen denen du zu wählen hast. Beim Studium kann die Seele falsche Menschenwege gehen und innerlich in Rechthaberei verknöchern; wenn man aber Gottes Wort hält, d. h. seinen Winken im Gewissen treu gehorcht, bekommt man Erfahrungen des Wirkens Gottes und lernt ihn kennen aus seinem Tun und an seinem Segen. Jesus ist für den zweiten Weg. Wirklichkeit predigt lauter als Wissenschaft. Wenn wir auf dem Gebiet, wo wir Gottes Willen klar erkannt haben, ihn auch wirklich tun, fällt uns neues Licht auf jene Gebiete, die uns vorher dunkel waren. Ein Wort Gottes, das wir getan haben, erschließt uns zehn andere, die uns vorher unerreichbar und unverständlich waren. Nichts macht so blind als Ungehorsam und ein schlechtes Gewissen. Das Volk aber, das seinen Gott erkennet, wird sich aufmachen und es ausrichten. Das treibt uns vorwärts, dass er schon solchen reichen Segen auf den kleinsten Gehorsam gelegt hat, und jeder neue Gehorsam bringt uns wie das Aufwärtssteigen am Berge neue Blicke, neue ungeahnte Seligkeiten.

Darum gib mir, lieber Vater, ein gehorsames Herz, dass ich keine Ruhe mehr finde auf meinen selbstgewählten Wegen, sondern dir täglich und freudig diene. Strafe meine Trägheit nicht durch Blindheit über deinen Willen, sondern vergib mir meine alte Schuld und gib mir neue Winke und neue Kraft. Amen.