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Predigten zu Jona 2,8

"Als meine Seele in mir verschmachtete, gedachte ich des HERRN, und zu dir kam mein Gebet in deinen heiligen Tempel."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Wer hätte nicht schon das Gefühl gehabt, zu verschmachten? Vielleicht war es in einer schmerzlichen Prüfung, beim plötzlichen Verlust eines geliebten Menschen. Da erlebt man etwas von dem, was die inspirierten Worte in diesem Gebet des Propheten Jona ausdrücken. Wir haben keine Kraft mehr, unsere Seele schwindet dahin; aber wir gedenken an den Herrn, und gerade aus unserer Schwachheit entspringt ein Gebet, das bis zum Thron der Gnade aufsteigt.

Hat uns Dunkelheit überfallen? Scheint es uns, als würden Mächte der Finsternis mit ihren tödlichen Wirkungen uns umhüllen? Dann sind Geist, Seele und Leib niedergeschlagen, ohne Widerstandskraft. Aber wir gedenken an den Herrn, und unsere Seufzer dringen durch die dichten Wolken hindurch bis zu Ihm.

Steigen in uns Zweifel auf? Werden wir in Versuchung geführt? Sind wir ratlos, in Unruhe und Angst? Unsere Seele hat keine Spannkraft mehr, keine Energie; ihre Fähigkeiten sind wie gelähmt. Aber wir gedenken an den Herrn, und unsere Seufzer kommen zu Ihm. Oder plagt uns körperliche Müdigkeit? Haben wir uns überarbeitet, so dass unsere Seele in uns verschmachtet, weil wir wirklich am Ende unserer Kraft sind? Dann wollen wir an den Herrn gedenken, der gesagt hat: «Knaben werden müde und matt, und junge Männer straucheln und fallen; aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft» (Jesaja 40,30-31).

Was Gottes Geist in unserem Text mit so realistischen Ausdrücken schildert, das erleben viele Kinder Gottes, die von ganzem Herzen wünschen, den Herrn zu verherrlichen und sich bemühen, ein Ihm wohlgefälliges Leben zu führen. Der Herr lässt solche Anfechtungen zu, um Seinen Kindern zu zeigen, was für eine Macht das Gebet besitzt. Ihre Seele mag am Ende ihrer Kraft sein; der Herr ist nie am Ende Seiner Kraft. Er herrscht im Leben auf Seinem Thron der Herrlichkeit als mächtiger Überwinder des Feindes. Er ist der Erlöser von Geist, Seele und Leib aller Seiner Kinder. Er lässt uns die Kraft Seiner Auferstehung erkennen, und schließlich werden wir wie Jona am Ende seines Gebetes ausrufen: «Ich will Dir mit lauter Stimme Lob opfern; was ich gelobt habe, das will ich bezahlen. Die Rettung kommt vom HERRN!»