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Predigten zu Josua 20,9

"Das waren die bestimmten Städte für alle Kinder Israel und für den Fremdling, der in ihrer Mitte weilte, auf dass dahin fliehe ein jeder, der jemand aus Versehen erschlagen würde, damit er nicht durch die Hand des Bluträchers sterbe, bis er vor der Gemeinde gestanden habe."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Für die Fremdlinge, die unter ihnen wohnten

Es ist sehr wichtig, die Vorkehrung zu beachten, die im Lande der Verheißung getroffen wurde, für solche, die nicht mutwillig gesündigt hatten. Die Freistädte sollten nicht allein den Israeliten zu gute kommen, sondern einem jeden , der aus Unvorsichtigkeit, ohne Bosheit oder Vorbedacht jemand getötet hatte, und dorthin geflohen war. Da mochte mitten unter dem erwählten Volke ein armer Fremdling wohnen und sich plötzlich von dem Bluträcher verfolgt sehen; aber die Tore der Freistadt standen auch ihm offen, und die Ältesten der Stadt waren verpflichtet, ihm eine Wohnung anzuweisen, wo er nicht nur geschützt, sondern ruhig und in Frieden unter ihnen wohnen könnte.

Hierin lag eine Hindeutung auf die Tage, wo die Türe des Glaubens auch den Heiden geöffnet werden sollte. „Es ist hier kein Unterschied unter Juden und Griechen; es ist aller zumal ein HERR, reich über alle, die Ihn anrufen.“ Zwei Geheimnisse waren dem Apostel Paulus geoffenbart worden: das eine teilt er uns im Epheserbrief, das andere im Kolosserbrief mit. Zuerst lehrt er uns, dass die Heiden unsere Miterben und Glieder mit uns am Leibe Christi werden können, und mit uns teilhaben sollen an der Verheißung des Evangeliums. Dann spricht er weiter über den Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses, auch für die Heiden, dass der lebendige Heiland auch in ihren Herzen, durch den Glauben, wohnen will, als die Hoffnung zukünftiger Herrlichkeit. Es ist eine sehr ernste Frage, in wie weit wir von unserem Erbteil Besitz genommen haben. Die Tore der Verheißungen, Abraham und seinem Samen gegeben, stehen uns weit offen; wir dürfen eintreten und daselbst wohnen; aber in uns findet sich noch zu viel Zurückhaltung und ängstliches Zögern. „Wer da will , der nehme.“