10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Josua 7,3

"Und sie kehrten zu Josua zurück und sprachen zu ihm: Es ziehe nicht das ganze Volk hinauf; bei zweitausend Mann oder bei dreitausend Mann mögen hinaufziehen und Ai schlagen; bemühe nicht das ganze Volk dahin, denn ihrer sind wenige."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen

"Und da sie wieder zu Josua kamen, sprachen sie zu ihm: Lasse nicht das ganze Volk hinaufziehen ...dass nicht das ganze Volk sich dahin bemühe; denn ihrer sind wenige!"

Diese Vermessenheit war durch den vorangegangenen Erfolg entstanden. Kurz vorher war Israels Heer sechs Tage um Jericho herumgezogen, und am siebten Tag waren die Stadtmauern gefallen. Vielleicht sagten sie nun: "Fielen diese massiven Mauern nicht um, als wir sie umzogen? Welch herrliches Volk sind wir doch! Weshalb sollten wir nun das ganze Hab gegen die kleine Stadt Ai entbieten? Zwei- oder dreitausend reichen völlig aus, um diese Stadt im Sturm zu nehmen. Wir können Wunder tun, und deshalb brauchen wir nicht all unsere Männer in Bewegung zu setzen."

Brüder, viele Gefahren umgeben den Erfolg, und keiner von uns kann viel davon ertragen. Das volle Segel braucht als Gegengewicht viel Ballast; sonst schlägt das Boot um. Wenn die Gemeinde viele Bekehrte als die Frucht ihrer Arbeit sieht, wenn große Versammlungen abgehalten und viel "Feldgeschrei" erhoben wird, so ist es sehr natürlich anzunehmen, das Werk sei leicht getan und bedürfe keiner schweren Anstrengung. Die Vorstellung wird genährt, dass Hausbesuche und Schul- oder Wohnhausversammlungen nicht mehr nötig seien. Jericho ist durch Feldgeschrei gefallen. So wollen wir zeigen, dass wir ein mächtiges Volk sind und nicht länger einmütig und mit Anstrengung in Reih und Glied zum Kampf zu ziehen brauchen, wie unsere Väter es taten.

Ach Brüder, dieser böse Geist muss ausgetrieben werden, denn er kommt vom Teufel. Einige von uns halten viel zuviel von sich selbst, als dass uns der Herr Jesus in seiner Arbeit gebrauchen könnte. Wir müssen mehr unsere Schwäche fühlen, mehr daran denken, dass die Bekehrung allein ein Werk Gottes ist; sonst werden wir keinen Erfolg sehen. Wir müssen völliger an die Notwendigkeit ernster Arbeit für Gott glauben, all unsere Kraft in dem Wissen für ihn einsetzen, dass es ja seine Kraft ist, die in uns wirkt. Möchten wir von der Vermessenheit befreit werden, die Israel einen Weg gehen ließ, der in eine Niederlage führte.