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Predigten zu Josua 9,14

"Und die Männer nahmen von ihrer Zehrung; aber den Mund des HERRN befragten sie nicht."

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Da ließen sich die israelitischen Männer von ihrem Mundvorrat geben, aber einen Ausspruch des Herrn holten sie nicht ein."

Sünde vor Gott kann von zweierlei Art sein. Die eine ist die Gehorsamsverweigerung, wenn er einen Befehl gibt; die andere ist das eigenmächtige Vorgehen, wenn er keinen gegeben hat. Das erste ist

Auflehnung: Nichttun des von ihm Befohlenen; das zweite ist Anmassung: etwas tun, was er nicht verlangt hat. Wenn wir unsere Arbeit für ihn näher ansehen - wieviel davon war auf einen klaren Befehl von ihm gegründet, und wieviel bloss darauf, dass unser Tun richtig und gut war? Wir meinen zumeist, wenn ein Unternehmen uns nicht von unserem Gewissen verboten wird oder sich von selber empfiehlt als etwas eindeutig Gutes, dann sei dies ein genügender Grund, sich daran zu machen und es auszuführen. Aber findet ihr nicht, liebe Geschwister, dass jeder Diener die Befehle seines Herrn abwarten sollte, bevor er sich darangibt, ihm zu dienen?


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Sie fragten den Mund des HERRN nicht

Welch ein unheimlicher Klang liegt in diesen Worten! Sie weisen hin auf ein drohendes Unglück – und es kam. Bis zu diesem Augenblick hatte der HERR immer die Zügel geführt; aber jetzt hatte Josua, samt dem Volk, sie ergriffen. Das war eine schlimme Sache! Freilich hatten die Gibeoniten viel List angewandt, und das auserwählte Geschlecht war ihnen nicht gewachsen. Wahrscheinlich hätten sie einen solchen Betrug nicht gewagt, Männern ihresgleichen gegenüber; aber die Israeliten schienen eine leicht zu erobernde Beute zu sein, waren sie doch vor kurzem erst ins Land gekommen und waren mit den Schleichwegen Kanaans nicht vertraut. Auf ähnliche Weise werden auch heute noch die Kinder Gottes häufig hintergangen. Christliche Jungfrauen heiraten unbekehrte Männer, in der Voraussetzung, dass diese doch bekehrt seien. Diener der Kirche geben reißenden Wölfen den Zutritt in ihre Mitte, betrogen durch den Schein des Schafpelzes. Neugewonnene Seelen werden um die Einfalt und Reinheit ihres Glaubens betrogen, durch Lügengeister, die ihnen so lieblich erscheinen, wie Engel des Lichts. Dies alles kommt daher, dass sie sich auf ihr eigenes Urteil verlassen, ohne den HErrn um Rat zu fragen. Wir sollen die Geister prüfen, ob sie aus Gott sind, denn viele falsche Geister sind ausgegangen in die Welt. Dennoch verpflichtete Gott Sein Volk, den Bund zu halten, auf den seine Führer eingegangen waren, und in späteren Jahren wurde Israels Treuebruch furchtbar gerächt. (2. Sam. 21,1.2) Haben wir einen solchen Schritt getan, so mag er uns vergeben werden; aber wir müssen dennoch die Folgen tragen. O ihr Seelen, rufet doch den Priester an, mit seinem Licht und Recht, dass Er euch rate. Bittet Ihn um das helle Auge und das reine Herz, auf dass ihr die Menschen und die Dinge so ansehen lernet, wie sie wirklich sind.