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Predigten zu Lukas 21,34

"Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht etwa beschwert werden durch Völlerei und Trunkenheit und Lebenssorgen, und jener Tag plötzlich über euch hereinbreche;"

Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Zu viel des Guten

Der Apostel Petrus lehrt uns, dass ein Christ ein solcher Mensch sein muss, der auch im Essen und Trinken Mäßigkeit zeigt. Er darf seinen Leib nicht mit übermäßigem Essen und Trinken beladen und verderben, damit er wach, vernünftig und geschickt zum Beten sei und seinen Beruf verrichten oder seines Amtes walten kann. Wer sich dauernd vollfrisst und täglich betrinkt, der kann weder zum Beten noch zu anderen christlichen Sachen geschickt sein, ja, er taugt auch sonst zu nichts. Hier wäre wohl noch eine besondere Predigt und Vermahnung für uns, die wüsten Deutschen, gegen die Völlerei und Trunkenheit nötig. Aber woher sollte man eine Predigt nehmen, die stark und kräftig genug wäre, dem schändlichen Fress- und Saufteufel zu wehren? Denn das ist leider wie ein Wolkenbruch und eine Sündflut bei uns eingerissen und hat bei höheren und niederen Ständen alles überschwemmt. Darum ist alles Predigen und Ermahnen viel zu schwach, und die meisten schweigen schon ganz still, weil doch niemand darauf hört, sondern nur darüber gelacht wird. Darum haben schon die Apostel und Christus selbst verkündigt, dass am Ende der Welt solche Zeiten herrschen werden. Deshalb werden die Christen vermahnt: »Hütet euch aber, dass eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit Sorgen der Nahrung und [dass nicht] komme dieser Tag schnell über euch.«


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gottes treue Stimme

In einer Zeit, in der Gerichtsmaßnahmen Gottes der Welt bevorstehen, werden wir oft von Ärzten gemahnt, nicht so viel zu essen - und uns nicht so viele Sorgen zu machen. Heutzutage sind mehr Menschen mental und psychisch erkrankt als körperlich.

Bei unserer Lebensweise, bei der wir uns um uns selber drehen, sind selbst bekennende Christen nicht davor gefeit zu meinen, sie würden die Posaunen des Jüngsten Gerichts rechtzeitig vernehmen, um noch etwas ändern zu können. Doch dann wird es schon zu spät sein. Gottes Stimme ist ein leises Organ. Die Stimme, mit der Gott uns Seine Liebe und Gnade anbietet, ist konstant zu hören - nie schrill, nie aufdringlich. Gott sendet Seine Boten zu jeder Generation. Er hat durch Seine Propheten eindringlich und ehrlich gesprochen, durch Prediger und Evangelisten, ja sogar durch die schönen Stimmen von Chören, die geistliche Lieder vortragen. Ja, noch mehr: Gott hat durch das Zeugnis von Männern und Frauen gesprochen - durch schlichte, aufrichtige Männer und Frauen, die durch die Wiedergeburt von oben her umgewandelt worden waren.

Dies ist die Stimme Gottes, die wir jetzt, in der Gnadenzeit, hören - die Stimme des Heilands, der umherstreunende Sünder zur Umkehr nach Hause ruft.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Unser Herr warnt uns hier vor Gefahren, die uns drohen, uns, die wir am Ende des Gnadentages leben, da der Antichrist schon seine Hand auf die Zivilisation legt.

«Habt aber acht auf euch selbst.» Uns allen droht die gleiche Gefahr. Unsere Herzen können beschwert werden, wenn wir unseren ganz berechtigten Wünschen, gut zu essen und zu trinken, nachgeben oder uns von unnötigen Sorgen bedrücken lassen.

Übertreibungen auf diesen beiden Gebieten können wie Betäubungsmittel wirken und das Gewissen unempfindlich machen. Wir verlieren dann das Gefühl für die starken geistlichen Kräfte, die der Feind in Bewegung setzt, um die Menschen unversehens einzufangen. So gelingt es ihm, sein Netz über uns zu werfen; und seine Opfer, die Sorgenlasten tragen oder an den Folgen ihrer Ausschweifungen leiden, lassen sich blindlings einfangen.

Die Bibel warnt uns oft vor Sorgen. Wir sollen sie nicht selber tragen, sondern sie auf Gott werfen. Trotz dieser Warnung lassen wir aber zu, daß sie sich anhäufen, und dann werden wir belastet und bedrückt von ihnen, so daß wir nicht merken, wie das Fangnetz sich über uns zusammenzieht. «Darum wacht jederzeit und bittet», fügt der Herr hinzu. Wir wollen also nicht nur beten, wenn wir niederknien können, sondern unser ganzes Leben sollte ein Gebet, der Ausdruck unserer Gemeinschaft mit Gott sein. Nur wenn wir mit Ihm wandeln, können wir den Gefahren entrinnen.

Diese Gefahren sind übernatürlicher Art; aber auch die Kraft, ihnen widerstehen zu können, ist übernatürlich; sie kommt von oben! Sie ist ein Vorgeschmack der Kräfte der zukünftigen Welt, die vom Thron des Herrn ausgehen. Sie gibt uns die Fähigkeit, nie zurückzuweichen, uns nie zu fürchten und nie stillzustehen. Dann entkommen wir, nicht wie geschlagene Leute, die die Flucht ergreifen, sondern wie gehorsame Kinder, denen Gott einen Weg bahnt, den das Auge des Habichts nicht erspäht, einen Weg gesegneten Dienstes, der zur Herrlichkeit führt.