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Predigten zu Lukas 2,51

"Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan. Und seine Mutter bewahrte alle diese Worte in ihrem Herzen."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Das ganze Leben des Heilandes ist groß und anbetungswürdig, aber ich muß sagen: Das ist eine seiner größten Taten, die ich mir denken kann, daß er bis in sein dreißigstes Jahr keine besondere Taten getan hat, sondern stille und ruhig geblieben ist. Dazu gehörte ein Maß von Geduld und Ergebung in den Willen seines Vaters und von kindlichem Gehorsam, das wir uns gar nicht vorstellen können. Was soll es aber uns lehren? Das soll es uns lehren, daß es keinen Beruf auf Erden gibt, der sich nicht mit einem wahren Christenleben vertrüge, es sei denn man habe den Beruf eines Diebes oder Räubers oder Mörders oder einen andern erwählt, wozu der Teufel beruft und lockt. So gut der Heiland, der eingeborne Sohn Gottes bis in sein dreißigstes Jahr dem Beruf eines Zimmermanns nachgehen konnte, so gut können auch wir, mag uns nun Gott einen Beruf zugewiesen haben, welchen er will, in diesem Beruf Christen, Nachfolger des Heilandes sein und bleiben. Es will sich oft der eine oder andere damit entschuldigen, er habe eine so schwere Berufsarbeit, er könne sich nicht so sehr auf geistliche Dinge legen. Ei der möge doch in die Zimmermannshütte hineinsehen, in welcher der Sohn Gottes arbeitet, und sich fragen, ob er sich werde vor Gott entschuldigen können, der seinen Sohn 30 Jahre lang alle Lasten des gewöhnlichen Lebens hat tragen lassen. - Andere glauben, wenn sie zu einem wahrhaftigen geistlichen Leben durch den Geist Gottes aufgeweckt worden, jetzt können sie nimmer in ihrem bisherigen Beruf bleiben, er sei zu geräuschvoll, sie kämen dadurch zu sehr in den Verkehr mit andern Menschen usf. Mein lieber Mensch, in dem, wozu dich Gott verordnet hat, da bleibe, und ist das Leben dir zu geräuschvoll, so lasse es dich antreiben, desto mehr in dich selbst einzukehren und den verborgenen Menschen des Herzens unverrückt und im Stillen unter allem Geräusche der Welt zu nähren und zu pflegen. Auf den Beruf und die treue Verwaltung desselben hat Gott einen besondern Segen gelegt, denn wer im Geringen treu ist, den kann er über viel setzen, wer aber im Geringen untreu ist, der ist auch im Großen untreu.

Die Hände Jesu segnen mich, sein Priesterherz nahm mich auf sich! Sein Beten und sein Arbeitsschweiß begleit mich auf der Lebensreis.

So wirk ich im getreuen Sinn, und lieb und glaub mich zu ihm hin, und dien in meines Herren Haus, und geh im Segen ein und aus.

Da ist die Arbeit ohne Müh, die Wegfahrt ohne müde Knie, der Segen von der Jesuskraft, die selber alles in mir schafft.