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Predigten zu Markus 16,6

"Er aber spricht zu ihnen: Entsetzet euch nicht; ihr suchet Jesum, den Nazarener, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden, er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn hingelegt hatten."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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In der russischen Kirche gibt es eine merkwürdige Ostersitte: Das Ostergelächter. Da stimmt man ein gewaltiges Gelächter an. Und mit diesem Gelächter verspottet man den Teufel, die Welt und das eigene kleine Herz, die den Sieg des Sohnes Gottes aufhalten wollen und doch Seine Auferstehung nicht hindern können.

Als dem Abraham ein Sohn geboren worden war, sagte Sara: „Der Herr hat mir ein Lachen zugerichtet." So rühmt die Gemeinde Jesu Christi an Ostern auch: „Der Herr hat uns ein Lachen zugerichtet." Wie bang und armselig sah es in dem kleinen Häuflein der Gemeinde Jesu Christi wenige Stunden vorher aus! Da fürchtete man sich vor der schrecklichen, unheimlichen Macht der Menschen, die den Heiland von den Jüngern weggerissen und ans Kreuz geschlagen hatten. Da fürchtete man sich vor der Not des eigenen Herzens. Diese Jünger und Jüngerinnen kamen sich wie von Gott verlassen vor. Frierend und einsam standen sie in der entgotteten Welt, als man den Heiland ins Grab gesenkt hatte. Wie verlassene Kinder. Und wenn man diese Geschichten liest, ist es, als sei ein Geist.der Schwermut über die Jünger gekommen, wie er je und dann aus den Tiefen der finsteren Welt aufsteigt und sich über unbeschirmte Herzen legt. Und mit einem Schlage ist alles verändert. „Gott hat uns ein Lachen zugerichtet." Der Schlange ist der Kopf zertreten. Verflogen ist alle Schwermut. Zum Spott geworden alle Menschenmacht. Denn Jesus ist auferstanden!

Dieses Ostergelächter sollte die ganze Christenheit der Welt und dem Teufel zum Trotz wieder anstimmen. Der dänische Philosoph Kierkegaard sagt: „Es muß ja alles gut werden, weil Jesus auferstanden ist." Amen.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Er ist auferstanden und ist nicht hier. Siehe da die Stätte, da sie ihn hinlegten. Gehet aber hin und saget es seinen Jüngern und Petrus.

Das Weib, das der Versuchung der Schlange zuerst unterlag, darf der erste Zeuge der Auferstehung, des Sieges über alle Macht der Sünde und des Todes sein. Das Grab ist leer; der, welcher der Schlange den Kopf zertrat, lebt. Er ist nicht hier, er ist auferstanden, sagt der Engel. Nichts darf der Tod behalten, auch den Leib nicht; aller Staub wird ihm genommen. Was geheiligt war, durch den Geist der Herrlichkeit, kann nicht verwesen. Was dreiunddreißig Jahre lang vereinigt war, zum heiligen Dienste des Vaters, kann nicht getrennt bleiben; es muss wieder vereinigt werden zum hohepriesterlichen Dienst im obern Heiligtum, allen zu gut, die ihm dem Erstgebornen von den Toten nachfolgen sollen, auch in der Auferstehung. Er ist nicht hier, soll es einst auch bei uns heißen, wenn der Herr hernieder kommen wird, mit der Posaune Gottes vom Himmel, 1. Thess. 4,16. Das leere Grab unseres Heilands ist uns Pfand und Bürgschaft unserer Auferstehung. Bei dieser seligen Hoffnung bleiben unsere Augen aber nicht am leeren Grab hängen, sie sind auf den Auferstandenen gerichtet. Er ist unser Heiligtum und nicht das Grab. Auch der Engel weist die Weiber vom Grab hinweg; sie sollen hingehen und es den Jüngern und Petro sagen, dass der Herr lebe; sie sollten Zeugen der Auferstehung sein. Fast könnte es scheinen, als seien wir jetzt in ähnlicher Lage, wie diese drei Weiber: Das leere Grab hatten sie wohl gesehen, aber der Auferstandene war ihnen noch nicht erschienen. Sie sollten es den Jüngern und Petrus, zunächst auf des Engels Wort hin bezeugen, der Herr lebe. Ihr Zeugnis war also noch nicht das, was nachher das Zeugnis der Apostel war, nachdem sie den Auferstandenen gesehen und seine Auferstehungskraft an ihren Herzen mächtig erfahren hatten. Der Herr hat jetzt viele Zeugen der Auferstehung; aber wenn wir ehrliche Leute sein wollen, so müssen wir sagen, dass wir vielfach die Auferstehungskraft vermissen; es ist mehr ein Zeugnis auf das Wort hin, als aus der lebendigmachenden Erfahrung heraus. O, wir bedürfen sehr der lebendigen Zeugen der Auferstehung Jesu Christi und wenn wir sehen, wie es dem Heiland am Herzen lag, dass der traurige Petrus höre, er lebe, und ihn auch bald selber sehe, so merken wir, dass er sich denen, die jetzt trauern über dem allgemeinen Mangel an Auferstehungskraft in der Kirche, auch gerne mehr offenbaren möchte.

Herr! Offenbare Dich auch mir noch mehr, als der Auferstandene, damit man nicht nur von mir höre, sondern auch an mir sehe, dass Du lebest. Amen