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Predigten zu Matthäus 12,11

"Er aber sprach zu ihnen: Welcher Mensch wird unter euch sein, der ein Schaf hat und, wenn dieses am Sabbath in eine Grube fiele, es nicht ergreifen und aufrichten wird?"

Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Allen gilt dieselbe Gnade

Wenn wir bekehrt werden, empfängt ein jeder die gleiche Taufe, denselben Glauben, denselben Christus, denselben Geist, dasselbe Evangelium – kurz, denselben Gott wie die anderen, und allen wird in dieser Wüste das gleiche Himmelsbrot ausgeteilt. Wie kann es dann recht sein, wenn sich einer geistlich über den anderen erhebt und Priester für ihn sein will? Was besitzt der eine mehr als alle anderen? Was kann er Besseres als Christus haben? Doch den hat ja jeder einzelne Christ, und Christus nimmt sich auch eines jeden ganz und gar an. Es mag wohl einer Christus fester ergriffen haben als ein anderer, weil er ihn mehr liebt und stärker glaubt, aber er hat darum nicht mehr als ein anderer. Christus ist in allen Dingen, die zur Seligkeit nötig sind, für alle derselbe Christus. Das ist es, was Christus eigentlich ausmacht. Er ist der Allgenugsame für die Schwachen und die Starken im Glauben sowie für die Starken und Gebrechlichen im Wandel, und darum soll niemand den anderen gering achten oder gar verachten, sondern ihn in Liebe aufnehmen und Gottes Lob einmütig darbringen, und zwar so, dass es klingt, als käme es aus einem Herzen und aus einem Mund. Aus allen Herzen und Mündern muss gehört werden, was wir alle gemeinschaftlich in Christus haben und von Christus immer wieder empfangen. Jeder lobt und dankt Gott für den gleichen Christus, wie es schon in Psalm 72,15 heißt: »Täglich wird man ihn segnen.«