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Predigten zu Matthäus 12,25

"Da er aber ihre Gedanken wußte, sprach er zu ihnen: Jedes Reich, das wider sich selbst entzweit ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das wider sich selbst entzweit ist, wird nicht bestehen."

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Ein jegIiches Reich, so es mit sich selbst uneins wird, das wird wüste; und eine jegliche Stadt oder Haus, so es mit sich selbst uneins wird, mag nicht bestehen.

Wo wir hinschauen, ist viel Uneinigkeit; Uneinigkeit in den Herzen, in den Häusern, in der Kirche, im Staat. Manchen Herzen möchte man ja Uneinigkeit wünschen; es ist Tod in denselben, das Gewissen schläft. Wie froh ist man, wenn es endlich aufwacht und Fleisch und Geist in Streit geraten, bis zuletzt der Geist die Oberhand bekommt und Einigkeit mit Gott herstellt. Wo es dem heiligen Geist nicht gelingt, diese Einigkeit herzustellen im Herzen, da kommt das Verderben. Woher kommen die Reibereien und das Gezänke in den Familien? Daher, dass das einzelne Glied sich nicht unter Gottes Regiment stellt, dass sein Geist sich die Köpfe und Herzen nicht untertan machen kann. So ist es auch in der Kirche; es fehlt an Einigkeit, darum kracht und wankt auch das ganze Gebäude. Wäre der Herr durch seinen Geist das regierende Haupt, so wäre Einigkeit da, so aber haben wir viele Köpfe und sind uneins. Der Heiland sagt: wir können so nicht bestehen. Was sollen wir machen, wie kann geholfen werden? Es wird nicht geholfen, wenn wir das, was uns uneins macht, verdecken und beschönigen; wir müssen es im Gegenteil gestehen und zu beseitigen suchen. Wir dürfen auch nicht neue Einigungsmittel entdecken wollen, etwa gemeinsamen Kampf, gegen diesen oder jenen Feind; das reicht noch nicht aus zum Eineswerden. Nur in dem Grade, in dem Christus wieder als Haupt anerkannt werden wird, und man sich wieder beugt unter sein Wort, wird das Uneinssein verschwinden. Sollen viele Menschen eines werden, so gehört dazu nicht nur ein Geist, sondern auch eine zusammenfassende Autorität. Letztere kann nur Christus und sein Wort sein. Je mehr sich Einzelne und die Kirche von dieser Autorität loslösen, desto schneller muss der Zerfall eintreten, es gibt kein Mittel dagegen.

Haupt Deiner Gemeinde! Mache mich Dir in allen Dingen untertan. Lass Dein Wort und Deinen Geist wieder eine Macht unter uns werden und vereinige die Deinen. Amen