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Predigten zu Matthäus 13,20

"Der aber auf das Steinichte gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es alsbald mit Freuden aufnimmt;"

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Der aber auf das Steinige gesäet ist, der ist es, wenn jemand das Wort höret und dasselbige bald aufnimmt mit Freuden; aber er hat nicht Wurzel in sich, sondern er ist wetterwendisch.

In diesen Worten schildert der Herr eine gewisse Klasse von empfänglichen Leuten, die nicht nur hören, sondern das Wort mit Freuden bald aufnehmen. Dieser Art Menschen gibt es in unsern Tagen noch viele. Sie können sich begeistern für das gehörte Wort; sie reden überall von dem Prediger; sie wünschen, wenn er sich dazu herbei lässt, auch seine Photographie zu haben; aber alles das spielt sich nur auf der Oberfläche ab. Sie lassen sich durch das Wort mehr nur im Gemüt berühren, nehmen vielleicht etwas davon für ein augenblickliches Bedürfnis mit sich; aber des Herzens Grund bleibt der alte, sie sind selbstsüchtig nach wie vor. Kommt es darauf an, um Jesu willen Schmach zu tragen, die Ehre bei der Welt fahren zu lassen, so ist es aus mit ihrer Frömmigkeit. Ginge es, so hätten sie gerne ein Christentum, bei dem man sich am einen Tag angenehm unterhalten könnte über religiöse Dinge und am andern Tag mit der Welt in ihrer Weise sich gehen ließe. Man merkt aber bald, dass die zwei Dinge nicht zusammen gehen, man erscheint sich selber charakterlos und ist es auch. Das will man nicht sein, und so kommt die Stunde, da man sich ärgert und denkt: wie dumm bist du gewesen, dass du dich von diesen Frommen ein wenig hast hinreißen lassen. Das geht nicht, man vergibt sich etwas und verliert die Achtung, wenn man sich mit diesen Dingen einlässt. Man ist doch Mensch und muss unter Menschen sich bewegen. Der begeisterte Zuhörer redet sich auf diese Weise selber die heilsamen Eindrücke wieder aus, um in alter Weise seinen Weg weiter zu wandeln, in der Gemeinschaft derer, die Zion den Rücken kehren und keine Frucht bringen. O, wie werden diese Leute einmal erschrecken über sich selber, wenn sie als unfruchtbare Bäume abgehauen werden und doch bekennen müssen, sie haben den Ruf des Herrn reichlich gehört.

Herr, lass nichts in meinem Herzen bleiben, was sich Deinem Wort und Geist entzieht. Erneure mich bis auf den Grund. Amen