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Predigten zu Matthäus 18,19

"Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen werden über irgend eine Sache, um welche sie auch bitten mögen, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

«Wenn zwei übereinkommen», nur zwei! Dabei waren es zwölf, die den Herrn Jesus umgaben und Ihm nachfolgten. Bei einer gewissen Gelegenheit sandte Er sogar 70 zum Predigen aus, und wie zahlreich war die Menge derer, die sich Seine Jünger nannten!

Aber Matthäus offenbart uns die traurige Tatsache, daß Christus von den Menschen verworfen und von den Seinen um persönlicher Vorteile willen verraten wurde. Der Herr wußte, wie es um seine Jünger stand. Er kannte damals ebenso wie heute ihren Ehrgeiz, ihre Schwächen und ihre Schwierigkeiten, miteinander auszukommen. Er wußte wohl, warum Er nur von zweien sprach! Aber zur Durchführung Seiner Pläne brauchte Er diese beiden, die eins sein sollten. Er macht daher deutlich, daß zwei Glaubende, die wirklich übereingekommen sind und in ungetrübter Verbindung mit ihrem Vater im Himmel stehen, Sein mächtiges Eingreifen in dieser Welt auslösen können.

Diese Zwei, die übereinkommen, schließen sich nicht ab, um aus eigennützigen Gründen miteinander zu beten. Nein, es geht um zwei Herzen, in die Gott Seine Gedanken, Seine Sicht hineingelegt hat und denen Er Seine Last aufgelegt hat. Ihr Übereinkommen setzt alles Nebensächliche, Persönliche beiseite; es geht nur um Gott, Sein Werk in dieser Welt und Seine Ehre unter den Seinen. Nur die göttlichen, ewigen Anliegen liegen ihnen am Herzen.

Und nun dringen diese Zwei bis in Gottes Gegenwart vor und sprechen Wünsche aus, die Er selbst in ihre Herzen gelegt hat. Ihr Geist ist beladen mit den Lasten Gottes, aber frei von jeder Furcht und Unsicherheit. Sie beten, solange es nötig ist, aber sie beten in dem Wissen: «Und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist» (1. Johannes 3,22). Es geht ihnen in erster Linie um ein tiefes Einvernehmen mit Gott. Ihre Gebete gesellen sich zu denen ihres Großen Hohenpriesters in der Herrlichkeit. Diese «Zwei» haben ein offenes Herz für die Nöte der Welt; sie kennen die Gemeinschaft der Leiden Christi und Seine Liebe zu den Menschenseelen. Gott erwecke unter uns diese «Zwei», die vor den Vater im Himmel treten, bis Er sie erhört hat! Willst du zu ihnen gehören?


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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Wenn die Gemeinschaft auf uns drückt und uns das Gebet verdirbt, so macht uns Jesus von ihr frei. Das tut er aber nicht deshalb, damit wir einsam werden. Wie könnten wir der Gemeinschaft entbehren müssen, da er unser aller Herr ist? Sein königlicher Name spricht aus, dass es der Schöpfer und Führer der in Gott verbundenen Gemeinde ist. Darum führt er den Beter zum Beter und gibt ihrem einträchtigen Bitten seine besondere Verheißung. Erhörlich wird mein Gebet dann, wenn ich nicht gegen, sondern nach Gottes Willen bete. Ob aber mein Begehren in Gottes Ordnung bleibt, dafür ist es eine heilsame Erprobung, wenn ich den Versuch mache, mit einem anderen eins zu werden. In dem, was als Gottes große Verheißung über der ganzen Menschheit und der ganzen Kirche steht, sind alle Glaubenden ohne Mühe geeint. Wenn wir den Inhalt des Evangeliums in unser Gebet aufnehmen, kommen wir, auch wenn wir viele sind, leicht zusammen. Jesus spricht aber hier von dem, was meine besondere Lage und Pflicht zum Inhalt meines Bittens macht, und wenn ich in meiner Beurteilung meiner Lage und in meinem Verlangen nach Gottes Hilfe nicht einsam bleibe, sondern mich mit meinem Verlangen nach Gottes Hilfe nicht einsam bleibe, sondern mich mit meinem Bruder einigen kann, dann ist etwas erreicht, was meiner Bitte Richtigkeit gibt und ihre Übereinstimmung mit Gottes Willen verstärkt. Wir sind dazu beisammen, damit wir eins seien und unser Wort nicht als das unsrige, sondern gemeinsam betreiben. Entsteht zwischen uns die Gemeinschaft des Gebets, so sind wir an den Ort gelangt, zu dem uns die Gnade Jesu führt, die keinen nur für sich selbst begabt, sondern unser Leben zum gemeinsamen Dienst ineinander flicht.

Nun hat mir Dein Wort, Herr Jesus, wieder ein kostbares Kleinod aus dem Schatz gezeigt, den Dein Reich uns gewährt. Wir dürfen vor Dir eins werden, eins als die Bittenden. Denn Du pflanzest in uns den einen Glauben und die eine Liebe und schaffst den lebendigen Leib, in dem wir Glieder sind. Das gib uns, lieber Herr. Amen.