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Predigten zu Matthäus 26,62

"Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich?"

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Eine ungeheure Spannung liegt über dem Saal, in dem der Hoherat Israels sich in später Nachtstunde versammelt hat, um über Jesus Gericht zu halten. Ein Zeuge nach dem andern tritt vor und beschuldigt Jesum. „Jesus aber schwieg stille." Das fällt dem Hohenpriester schließlich auf die Nerven. Man kann es ja gut verstehen. Und so springt er auf: „Antwortest du nichts?" Aber Jesus schwieg stille!

Warum schwieg Er? "Warum rechtfertigte Er sich nicht? "Warum erklärte Er nicht in Geduld diesen Leuten Gottes Pläne? Wir verstehen das sofort, wenn wir vorher lesen: Sie suchten f a l s c h e s Zeugnis wider ihn." Man muß dieses "Wort zusammenhalten mit dem, was Jesus einige Stunden später dem Pontius Pilatus sagte: „Wer aus der W a h r h e i t ist¿ der höret meine Stimme." Das alles gilt auch heute noch. Es ist immer noch so, daß der Unglaube allerlei gegen Jesus vorbringt aus einem Herzen heraus, das Ihn gar nicht will. Da tut man, als habe man in Wahrheit Not, dies widerspruchsvolle Evangelium zu glauben. Aber im Grunde will man einfach sein Leben nicht ändern. Es kann sein, daß Christenleute in rührender Geduld dem Unglauben auf solche unehrliche Fragerei antworten. Aber Jesus tut es nicht. Er schweigt dazu.

Aber Er schweigt nicht, ganz bestimmt nicht, wo ein Herz in Wahrheit Frieden mit Gott begehrt und das Heil sucht. Da hört man bald die Stimme des guten Hirten. Amen.