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Predigten zu Offenbarung 3,2

"Sei wachsam und stärke das Übrige, das sterben will; denn ich habe deine Werke nicht völlig erfunden vor meinem Gott."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Was sind «die Dinge, die bleiben», die gestärkt werden sollen? Die Verantwortung, die wir in bezug auf sie tragen, können wir mit den Worten zusammenfassen: «Sei wachsam!»

Erstens ist es wichtig, auf Wachsamkeit in unserer Gemeinschaft mit Gott zu dringen. Davon hängt viel für unser geistliches Leben ab! In wirklicher Gemeinschaft mit Gott ist dem Glaubenden alles möglich, ohne sie versagt er unweigerlich. In unseren Tagen ist das Leben so eingerichtet, daß alles unsere persönliche Beziehung mit dem Herrn zu hindern scheint. Unsere hektische Geschäftigkeit und der beschleunigte Rhythmus des täglichen Lebens nehmen unsere Zeit und unsere Gedanken in Beschlag. Und doch sollte nichts, absolut gar nichts den Platz einnehmen, der unserem himmlischen Vater gehört. Wir sollten unser Leben so gestalten, daß wir Zeit zum Alleinsein mit Ihm und vor Ihm finden, auch wenn wir damit ein Opfer bringen. «Du aber, wenn du betest, geh in dein Kämmerlein und schließe deine Türe zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der ins Verborgene sieht, wird es dir öffentlich vergelten» (Matthäus 6,6).

Bei vielen Menschen ist das Leben übervoll mit Aktivitäten und Abwechslung, aber sie kennen keine Gemeinschaft mit Gott. Und doch ist dies das Heiligtum, wo die Liebe Gottes sich in unsere Herzen ergießt, wo unsere Liebe zu Ihm frei überfließen und sich äußern kann. Gerade das möchte Er in erster Linie von uns haben; gerade das sollten wir Ihm vor allem anderen geben. Darum wollen wir wachsam sein und unsere Gemeinschaft mit Ihm festigen, die so lebenswichtig ist und bleiben muß; aber alles wirkt zusammen, um sie sterben zu lassen. Was wir als zweites wachsam stärken sollen in unserer Zeit, ist unser Gehorsam. «Siehe, Gehorsam ist besser als Schlachtopfer» (1. Samuel 15,22). Es ist eine der Folgen des Sündenfalles, daß das Menschenherz von Natur immer den schlichten Gehorsamsweg umgehen will. Das Eigenleben bringt es sogar fertig, Worte Gottes anzuführen, um seinen Ungehorsam und seine Verirrungen zu rechtfertigen. Aber Gehorchen führt zum Dienen und zur Opferung unseres Eigenlebens. Möge dieses seltene, wertvolle Kennzeichen des geistlichen Lebens in uns zu finden sein!