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Predigten zu Prediger 11,9

"Freue dich, Jüngling, in deiner Jugend, und dein Herz mache dich fröhlich in den Tagen deiner Jugendzeit, und wandle in den Wegen deines Herzens und im Anschauen deiner Augen; doch wisse, dass um dies alles Gott dich ins Gericht bringen wird."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Wenn man die Welt fragt, so heißt es freilich: Die Jugend muß ausgetobt haben, man muß die Jugend genießen und was dergleichen sündliche und unchristliche Ausdrücke mehr sind; aber die, welche solche Reden führen und danach handeln, mögen wohl zusehen, wie sie auskommen vor dem Richterstuhle des Herrn, der seinen Sohn nicht umsonst ins Fleisch gesandt, sondern dadurch gezeigt und ihnen die Kraft erworben hat, daß Menschen, die im Fleische leben, heilig und unsträflich sein können. O welch ein Greuel muß in den Augen des Heilands ein Jüngling und eine Jungfrau sein, die ihre edle Jugendzeit nicht ihm, sondern ihrem eigenen bösen Willen und dem Teufel weihen. Welche Freude macht ihm aber auch eine fromme, gute, an seiner Hand durchlebte Jugend. Das sollten wir doch alle, jung und alt recht ernstlich bedenken. Der Heiland hat so viel für uns getan, hat sich so unbegreiflich tief erniedrigt, ist in solch tiefes Elend um unsertwillen eingegangen, und wir gehen meistens so dahin, denken nicht daran, danken ihm nicht dafür, loben ihn nicht dafür, sondern sind kalt und tot gegen solche Liebe. Uns allen sind durch seine Liebe, womit er uns geliebet hat, unzählige Gnadenschätze geöffnet; nur wollen diese Schätze so wenige haben. Ach, hebet diesen Schatz noch in der Jugendzeit, der Zeit der Aussaat, und solltet ihr auch schon die Welt liebgewonnen haben, so kehret um zu eurem guten Hirten.

Schöpfer meines Lebens, laß mich nicht vergebens auf der Erde sein! Gieße deine Liebe, deines Geistes Triebe in mein Herz hinein, daß dein Bild so rein und mild schöner stets bei deiner Pflege an mir leuchten möge. Dir allein zu leben und mit dir zu streben nach der Heiligung; Torheit zu verlassen, Sündenlust zu hassen, bin ich nie zu jung. Mache dies mir recht gewiß, eh' ich um verlorne Tage einst vergeblich klage! Amen!