10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Prediger 2,23

"Denn alle seine Tage sind Kummer , und seine Geschäftigkeit ist Verdruß; selbst des Nachts ruht sein Herz nicht. Auch das ist Eitelkeit."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Alle seine Tage sind Kummer; und seine Anstrengung ist Verdruss

Welchen traurigen Blick tun wir da in ein von Gott entfremdetes Herz! Salomos Macht hatte sein Herz abgewandt, so dass er nicht rechtschaffen (ungeteilt) vor Gott wandelte, wie sein Vater David. Er glitt hinweg von Gott und stürzte sich in die Vergnügungen der Welt; er baute und pflanzte; er jagte der Wissenschaft und der Bildung nach. „Alles, was meine Augen wünschten, das ließ ich ihnen . . . und siehe, alles war eitel, ein Haschen nach Wind.“ Nichts kann uns befriedigen außer Gott. Wir sind für Ihn gemacht, und das Herz bleibt ewig ruhelos, wie Augustin sagt, bis es seine Ruhe findet in Ihm. So seufzt die Muschel, die du vom Meeresgründe geholt hast, so oft du sie an dein Ohr hebst, nach dem Ozean, von wannen sie stammt.

Wir haben keine Ursache solche zu beneiden, denen es in dieser Welt zu gelingen scheint, die aber ohne Gott und ohne Hoffnung dahinleben. Ihre Tage sind Kummer ihre Anstrengung ist Verdruss, und ihr Herz findet keine Ruhe. Wollen wir ihrer inneren Qual entgehen, so müssen wir uns hüten vor den Fehlern, die sie begehen: wir müssen Gott aufnehmen in unser Leben. Ein Reisender kam in der Berberei zu einem schönen Wasserbrunnen, über dessen Röhre die Worte zu lesen waren: „Trinke und eile davon!“ Räuber machten jene Gegend unsicher, verfolgten die Spuren des Reisenden, stets bereit, ihn zu überfallen und zu berauben. Darum sollte er sich nur rasch, laben an dem kühlenden Trunk und weitereilen. Sollen wir uns jegliches Vergnügen in dieser Welt versagen? Sollen wir vor jeder unschuldigen Freude warnen mit dem Ruf: „Rühre sie nicht an!?“ Nein, nein; aber sobald wir den labenden Trunk gekostet und unsere müden Seelen daran erfrischt haben, sollen wir wieder eilen zu den ernsten Aufgaben des Lebens, die unser himmlischer Beruf uns vorhält.