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Predigten zu Prediger 5,1

"Bewahre deinen Fuß, wenn du zum Hause Gottes gehst; und nahen, um zu hören, ist besser, als wenn die Toren Schlachtopfer geben: denn sie haben keine Erkenntnis, so dass sie Böses tun. -"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Komme, dass du hörest; das ist besser, als das Opfer der Toren

Wenn wir zum Gebete niederknien, sollten wir dieser Worte eingedenk sein. Das Kämmerlein, wo wir zu Gott nahen, soll nicht allein dazu dienen, dass wir mit Ihm reden, sondern es sei vielmehr eine hohe Warte, von wo aus wir neue Einblicke in das Herz Gottes tun, und von Ihm Offenbarungen empfangen.

Wir sind alle geneigt, schnell zu sein mit unserem Munde: wir eilen rasch in die Gegenwart Gottes, lassen gleichsam unsere Karte dort, wie bei einem Höflichkeitsbesuch, um uns dann in den Strudel des regen Lebens zu stürzen. Wohl haben wir mit Gott gesprochen, aber wir haben nicht auf seine Antwort gewartet. Wir haben Ihm verschiedene Vorschläge gemacht, aber haben Ihn nicht um seine Zustimmung oder seine Entgegnung ersucht. Wir nehmen uns nicht die Zeit, den Blick des Herzens auf das Unsichtbare und Ewige zu heften, und unseren Sinn von den Dingen der Erde abzulenken, um die leise, sanfte Stimme zu vernehmen, die nur in der Stille und Einsamkeit gehört werden kann. Nur dann wird im Wasser das Bild des Himmels sich klar widerspiegeln, wenn es vollkommen ruhig ist.

Bewahre deinen Fuß; ziehe deine Schuhe aus, wenn du in das Audienzzimmer Gottes trittst, sei es allein oder mit anderen. Wandle vorsichtiglich und ehrfurchtsvoll; siehe, Er ist hier, vor dem die Engel ihre Angesichter verhüllen. Nahe dich Ihm in heiliger Furcht, auch deine Gebärden seien nicht unehrerbietig. Von Gladstone wird erzählt, dass ihm das Haus Gottes stets das war, was sein Name bekundet. Er war mit ganzem Herzen bei dem Gebet, und sein „Amen“ fehlte nach keiner Bitte. Mit Andacht, und angestrengter Aufmerksamkeit lauschte er der Predigt des Wortes Gottes. Er bezeugte dadurch auf die einfachste Weise, dass er in der Kirche Gemeinschaft mit Gott suche.