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Predigten zu Prediger 9,8

"Deine Kleider seien weiß zu aller Zeit, und das Öl mangle nicht auf deinem Haupte!"

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Lass deine Kleider immer weiss sein, und deinem Haupte Salbe nicht mangeln."

Der ursprüngliche Sinn dieser Worte wird wohl eine Ermunterung zu steter Ordnung und zu freudigem Mut gewesen sein, und wir wollen uns befleißigen, solcher Mahnung zu folgen. Aber dem Kinde des Neuen Bundes sagt dies Wort noch viel mehr. Es weiss ja wohl, dass seiner Seele Kleider von Natur unflätig und befleckt sind, und dass sie nur gewaschen und helle gemacht werden können im Blute des Lammes (Off. 7, 14).

Das gewaschene Kleid muss aber rein erhalten, muss helle gemacht, muss sorgfältig bewahrt werden. Hat eine Befleckung stattgefunden, so kann das Gotteskind nicht warten bis der Abend es in die Stille ruft oder gar bis die Sache vergessen ist. Nein, ungesäumt flieht es zu seinem Heiland, um Vergebung und tiefere Reinigung zu erlangen. Seine Kleider sollen immer weiß sein.

Dann wird auch dem Haupte das Salböl nicht fehlen. Denn wo die Sünde hinweggetan ist, da blüht die Freude. Die heilige Salbung bleibt bei denen, die in Jesu bleiben. Morgen um Morgen, ehe wir unser Tagewerk beginnen, Abend um Abend, wenn wir uns zur Ruhe legen, o, lasst uns dafür sorgen, dass unsere Kleider weiss seien und das Salböl unseres Gottes auf uns ruhe.

Treuer Heiland, halt mich weiss und rein, Wandelnd still in Deines Lichtes Schein!