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Predigten zu Psalm 101,5

"Wer seinen Nächsten heimlich verleumdet, den will ich vertilgen; wer stolzer Augen und hochmütigen Herzens ist, den will ich nicht dulden."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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David hatte in bitterer Weise erfahren, welchen Kummer die Verleumder bereiten, so dass er hart mit solchen Schlangen ins Gericht gehen wollte, wenn er ihrer habhaft wurde, nicht um sich für ihm zugefügtes Unrecht zu rächen, sondern um andere vor den Leiden zu bewahren, die er hatte durchmachen müssen. Seinen Nächsten im Dunkeln zu erdolchen, ist eines der abscheulichsten Verbrechen und kann nicht hart genug geahndet werden, doch finden diese Übeltäter oft noch Unterstützung von höchster Stelle und werden als überzeugende und vertrauenswürdige Menschen angesehen, die als solche ein wachsames Auge haben und ihre Herren stets auf dem Laufenden halten.

Stolze Menschen sind gewöhnlich hart und taugen daher nicht zum Dienen; Menschen mit stolzem Blick fordern zu Feindschaft und Unzufriedenheit heraus, und je weniger von diesen Menschen bei Hofe sind, umso besser ist es für die Beständigkeit des Throns. Es brächte uns allen Gewinn, wenn wir unsere Diener eher nach ihrer Frömmigkeit als nach ihrer Klugheit aussuchten. Wer einen treuen Diener gefunden hat, hat einen Schatz erworben, und er sollte alles andere eher tun, als sich von ihm zu trennen. Wer Gott nicht treu ist, wird auch nicht geneigt sein, den Menschen die Treue zu halten. Wenn wir selbst treu sind, liegt uns nichts an solchen, die nicht die Wahrheit sagen oder ihr Versprechen nicht halten können; wir werden nicht Ruhe haben, bis alle Familienmitglieder ehrlich miteinander umgehen.

Gleich bei Regierungsantritt wollte er Gericht über die Bösen halten und ihnen keine Ruhe lassen, sondern sie zwingen, ihre Gottlosigkeit fahren zu lassen, sonst würden sie die Strenge des Gesetzes zu spüren bekommen. Die gerechte Obrigkeit »trägt das Schwert nicht umsonst«. Die Sünde zu begünstigen, heißt, die Tugend zu unterdrücken. Unpassende Nachsicht den Bösen gegenüber ist eine Unfreundlichkeit gegenüber den Guten. Wenn unser Herr zum Gericht kommt, wird sich dies im großen Stil erfüllen. Bis dahin verbirgt Er den Richter hinter dem Heiland und gebietet den Menschen, ihre Sünden zu lassen, um Gnade zu finden. Unter dem Evangelium wird auch uns befohlen, sanftmütig und freundlich zu sein, selbst gegenüber den Undankbaren und Bösen; doch das Amt der Obrigkeit ist ein anderes. Sie muss schärfer auf Gerechtigkeit sehen, als es für Privatpersonen angemessen ist. Ist sie nicht ein Schrecken für die Übeltäter? Jerusalem sollte eine heilige Stadt sein, und der Psalmist war entschlossen, doppelt sorgsam darauf zu achten, sie von allen Gottlosen zu reinigen. Gerechtigkeit muss am Haus Gottes anfangen. Jesus hebt sich Seine Geißel aus kurzen Stricken für die Sünder innerhalb des Tempels auf. Wie rein sollte die Gemeinde sein, und wie eifrig sollten alle, die in ihr Dienst tun, daran arbeiten, dass alles Böse draußen bleibt und alle hinausgeworfen werden, die ein unreines Leben führen. Zu ehrenvollen Ämtern gehören ernste Verpflichtungen; damit leichtfertig umzugehen, bringt unsere eigenen Seelen unter Schuld und beschädigt über alle Maßen die Seelen der anderen. Herr, komm zu uns, damit wir in unseren unterschiedlichen Lebenssituationen vor Dir mit vollkommenem Herzen wandeln!