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Predigten zu Psalm 107,7

"Und er leitete sie auf rechtem Wege, dass sie zu einer Wohnstadt gelangten."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und führte sie einen richtigen Weg."

Wechselvolle innere Erlebnisse leiten den ernsten Christen oft auf die Frage: "Warum geht's mir so?" Ich suchte Licht, aber siehe, Finsternis kam über mich; ich suchte Frieden, und fand Trübsal. Ich sprach in meinem Herzen: Mein Berg steht fest, ich werde nimmermehr daniederliegen; aber da Du, Herr, Dein Antlitz verbargst, erschrak ich. Erst gestern noch habe ich meine Erwählung klar erkennen können; aber heute ist mir alle Gewissheit genommen und meine Hoffnungen sind umwölkt. Gestern konnte ich Pisgas Höhen ersteigen und hinausblicken auf das herrliche Land der Verheißung; heute ist mein Geist aller frohen Zuversicht beraubt, zaghafte Furcht hat sich meiner bemächtigt; Freuden habe ich keine, wohl aber viele Traurigkeit. Gehört das denn auch zu Gottes Absichten mit mir? Kann dies der Weg sein, auf welchem mich Gott will zum Himmel führen? Ja, so ist's. Die Verdunkelung deines Glaubens, die Verdüsterung deines Gemüts, das Verschwinden deiner Hoffnung, das alles sind nur Mittel und Wege, wodurch Gott dich der Reife für das große Erbteil entgegenführt, das du nun bald empfangen wirst. Diese Prüfungen bezwecken die Bekräftigung und Bestätigung deines Glaubens, sie sind die Fluten, deren Wellenschlag dich höher auf den Felsen hinaufträgt, sie sind die Winde, die dein Schiff nur um so rascher dem himmlischen Hafen zutreiben. So heißt's denn bei dir, wie David spricht: "Er brachte sie zu Lande nach ihrem Wunsch." Durch Ehre und Schande, durch böse Gerüchte und gute Gerüchte, durch Reichtum und Armut, durch Freude und Traurigkeit, durch Verfolgung und Ehre; durch das alles wird das Leben deiner Seele erhalten und gefördert, und ein jegliches muss dir zum Segen dienen auf deinem Pfade. O, denke nicht, lieber gläubiger Bruder, dass deine Bekümmernisse den göttlichen Absichten mit dir fremd seien; sie gehören notwendig dazu. "Wir müssen durch viel Trübsal in das Reich Gottes gehen." Darum lernt es, "eitel Freude achten, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen fallt."Je grösser Kreuz, je schön're Krone, Die Gottes Hand uns beigelegt, Und die einmal vor seinem Throne Der Überwinder Scheitel trägt. Ach, dieses teure Kleinod macht, Dass man das größte Kreuz nicht acht't."