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Predigten zu Psalm 118,19

"Öffnet mir die Tore der Gerechtigkeit: ich will durch sie eingehen, Jah will ich preisen."

Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Die Tore der Gerechtigkeit

Wie kommt’s, dass der Dichter darum bittet, ihm möchten die Tore der Gerechtigkeit geöffnet werden, um dem Herrn danken zu können, wo er doch schon durch den ganzen Psalm hin gedankt hat?

Das ist alles gesagt wegen der lieben Erzväter im Alten Testament, denen so herzlich nach dem Reich Christi und nach der Offenbarung des Evangeliums verlangt hatte, von dem er auch an anderer Stelle geweissagt hat. Es ist, als wollte er sagen: »Ach, mein Herr und Gott, dass ich doch auch unter dem Haufen der Christen sein dürfte, wo man solche Lieder singen wird von dem Werken und Wohltaten Christi. Da möchte ich mithelfen, zu danken, zu leben und zu predigen! O, wie fröhlich wäre ich dann! O, wer tut mir die Tore auf und hilft mir da hinein, wo das rechte, freie und fröhliche Danken erst richtig losgeht! Aber nun ist noch alles verschlossen, und das Evangelium und die Segnungen der Christen sind noch nicht offenbart.«

So sagt er auch in Psalm 42,5: »Ich wollte gerne hingehen mit dem Haufen und mit ihnen wallen zum Hause Gottes mit Frohlocken und Danken unter dem Haufen derer, die da feiern.« Darum sagt auch Christus zu seinen Jüngern: »Selig sind die Augen, die da sehen, was ihr sehet.«