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Predigten zu Psalm 14,7

"O dass aus Zion die Rettung Israels da wäre! Wenn der HERR die Gefangenschaft seines Volkes wendet, soll Jakob frohlocken, Israel sich freuen."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ach, dass die Hilfe aus Zion über Israel käme, dass Jehovah die Gefangenschaft seines Volkes wendete, so wird Jakob frohlocken und Israel sich freuen

Es ist gut, das Auge auf die Zukunft gerichtet zu halten, auch wenn wir manchmal des Harrens müde, und ob der Verzögerung ungeduldig werden. Hier versetzt sich eine gebundene Seele in die Stunde, da ihre Gefangenschaft ein Ende haben wird, und obschon sie das „Ach!“ sehnsüchtigen Verlangens nicht unterdrücken kann, so bricht sie doch in Entzücken aus, indem sie schon jetzt die jubelnde Freude ahnt, womit die endliche Erlösung begrüßt werden wird.

Lasset uns vorwärts und aufwärts blicken! Wer Jesum wahrhaftig lieb hat, wer etwas weiß von dem Gesetz der Sünde in den Gliedern, wer die schwere Last dieser sterblichen Hütte empfindet, der wird zu Zeiten von starker Sehnsucht ergriffen, nach seiner Heimat und seinem herrlichen Erbteil. Paulus war einer der eifrigsten Arbeiter des HErrn; aber er lebte beständig in seliger Hoffnung.

„Wann,“ ruft Baxter aus, „wann kannst du deines winterlichen Schmerzes am ehesten vergessen, o meine Seele? Ist es nicht dann, wenn du emporgehoben, dich am innigsten an den Herrn Jesum anschmiegst, mit Ihm verkehrst, die himmlischen Wohnungen des Vaterhauses erblickt hast, und von dem süßen Vorgeschmack dieser Freuden erfüllt, mit den Bewohnern jener höheren Welten vertraut geworden bist?“ Solche erhabene Betrachtungen hindern uns nicht bei unserer Arbeit hinieden, während der kurzen Wartezeit. Von Samuel Rutherford wird erzählt, er habe sich unablässig in das Studium des Wortes Gottes vertieft, es täglich gepredigt, und unermüdlich die Kranken besucht, und doch war er es, der ausrief: „O Zeit, eile schnell! O schöner Tag, wann wirst du anbrechen? Ihr Schatten fliehet dahin! O du Freund meiner Seele, sei mir wie ein Reh, wie ein junger Hirsch auf den zerklüfteten Bergen.“