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Predigten zu Psalm 24,7

"Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und erhebet euch, ewige Pforten, dass einziehe der König der Herrlichkeit!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Diese Verse offenbaren uns den großen Repräsentanten des Menschengeschlechts, der als Einziger alles erfüllte, was Gott von uns erwartet, und dadurch von sich aus das Recht hat, auf den heiligen Berg Zion hinaufzusteigen. Unser Herr, Jesus Christus, durfte den heiligen Berg des HERRN ersteigen, weil Seine Hände unschuldig waren und Sein Herz rein war; und wenn wir durch den Glauben in Sein Bild verändert wurden, werden auch wir dort einziehen.

Wir haben hier ein Bild von der glorreichen Himmelfahrt unseres Herrn. Wir sehen, wie Er aus der Mitte der kleinen Gruppe auf dem Ölberg aufsteigt, wie die Wolken Ihn aufnehmen und Engel Ihn ehrfurchtsvoll zu den Toren des Himmels begleiten. Mögen alle Dinge ihr Äußerstes dazu beitragen, einen so großen Fürsten zu ehren; mögen die höchsten Himmel ihre festlichste Erhabenheit anlegen, um den »König der Herrlichkeit« zu ehren! Er, der gerade vom Kreuz und aus dem Grab gekommen ist, reitet nun durch die Tore des Neuen Jerusalems und ist höher als die Himmel geworden. Er ist größer und ewiger als diese Perlentore, die Seiner nicht wert sind; denn vor Ihm »erscheinen die Himmel nicht rein, und Seinen Engeln legt Er Irrtum zur Last«.

»Wer ist dieser König der Herrlichkeit?« Das ist eine höchst bedeutungsvolle Frage, die wert ist, eine Ewigkeit lang überdacht zu werden. Wer ist Er der Person, dem Wesen, der Stellung und dem vollbrachten Werk nach? Welches ist Sein Stammbaum? Welches Sein Rang, welches Sein Geschlecht? Die Antwort kommt wie ein mächtig wogender Gesang: »Der HERR, stark und mächtig, der HERR, mächtig im Kampf!« Wir kennen die Macht Jesu durch die Kämpfe, die Er ausgefochten hat, und durch die Siege, die Er über Sünde, Tod und Hölle errungen hat, und wir jauchzen Ihm zu, wenn wir sehen, wie Er die Gefangenschaft gefangen führt in der Majestät Seiner Stärke. Mächtiger Held, wir erheben Dich! Du bist auf ewig König der Könige und Herr der Herren!

Lieber Leser, könnte es sein, dass du sagst: »Ich werde nie in den Himmel eingehen, weil ich weder unschuldige Hände noch ein reines Herz habe«? Blicke dann doch auf Christus, der den heiligen Berg schon erstiegen hat. Tritt in Seine Fußspuren und vertraue auf Seine Verdienste. Er zieht triumphierend in den Himmel ein, und du wirst auch dort einziehen, wenn du Ihm vertraust. »Aber wie kann ich die hier verlangten Wesensmerkmale erlangen?«, fragst du. Der Geist Gottes wird sie dir geben. Er wird in dir ein neues Herz und einen Ihm wohlgefälligen Geist schaffen. Der Glaube an Jesus ist das Werk des Heiligen Geistes. Er umfasst alle Tugenden. Der Glaube steht an der Quelle des Blutes, und alle, die sich darin waschen, erhalten unschuldige Hände und ein reines Herz, eine heilige Seele und eine wahrhaftige Zunge.

Der Schlussvers ist unaussprechlich großartig. Der HERR der Heerscharen, der Herr über Menschen und Engel, der Herr des Universums, der Herr der Welten ist der König der Herrlichkeit. Alle wahre Herrlichkeit vereinigt sich in dem wahren Gott; denn alle andere Herrlichkeit ist nur vorübergehend, wie gemalte Pracht und von kurzer Dauer. Der aufgestiegene Erlöser wird hier zum Haupt und zur Krone des Universums, zum König der Könige, ausgerufen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Dass der König der Ehren einziehe!

Das ist es, wonach wir verlangen. Wir müssen den König der Ehren i n u n s haben; es genügt uns nicht, dass Er außerhalb bleibe, wenn auch auf dem Throne. Er muss einziehen, bleiben, regieren, seinen Zepter schwingen und die Tore hüten, durch die Er gegangen ist. War das nicht eben unsere Schwierigkeit, dass diese Tore so oft aufgebrochen wurden? Uns fehlte jemand, der stark und mächtig genug wäre, sie unserem Todfeinde verriegelt zu halten.

Dieser Psalm fand seine erste Erfüllung beim Einzug der Bundeslade auf dem Berg Zion, als Gott auffuhr mit Jauchzen. Es wird hier angenommen, dass da gleichsam ein Zwiegespräch stattfand, zwischen den Hütern der alten Tore und der Schar, die das heilige Sinnbild begleitete. Ja wahrlich, es war ein Augenblick höchsten Triumphes, als die Lade des Königs der Ehren einzog in die alte Stadt der Jebusiter.

In weit höherem Maße wurde dieser Psalm erfüllt, da Jesus, nachdem Er die Bitterkeit des Todes überwunden hatte, als Sieger über Sünde und Tod, als der Mächtige im Streit über Fürstentümer und Gewaltige, in die himmlische Stadt Gottes einzog. Da mögen die Fragen und Antworten hin und her geflogen sein, zwischen den Engeln, die Ihn dort erwarteten, und denen die Ihn begleiteten.

Eine Lebensfrage für uns ist aber erst die Erfüllung, wenn das Herz sich aufschließt, Ihn zu empfangen, wenn Er einzieht, um nicht mehr auszugehen, und die Bewahrung selbst übernimmt. O du geschlagenes und gebeugtes Kind Gottes; es ist unmöglich, dass du unterliegst, wenn der allezeit siegreiche Jesus dein Herz besetzt hat. Er ist stark und mächtig. Fehlt es dir an Kraft? Du findest sie in dem allmächtigen Sohne Gottes. Verlangst du nach Errettung von deinen Feinden? Er ist mächtig im Streit!