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Predigten zu Psalm 28,7

"der HERR ist meine Stärke und mein Schild; auf ihn hat mein Herz vertraut, und mir ist geholfen worden; daher frohlockt mein Herz, und ich werde ihn preisen mit meinem Liede."

Autor: Christoph Blumhardt (* 01.06.1842; † 02.08.1919) deutscher evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter
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Das will viel sagen, wenn Einer kühnen Muts, aber mit wahrem Herzen, nicht blos, daß es Lippengeschwätz ist, sagen kann: „Der HErr ist mine Stärke und mein Schild.“ Das eine Mal muß man mannhaft kämpfen, ritterlich sich wehren, die Bollwerke der Finsternis verstören helfen, fast übermäßig sich anstrengen, um sich durchzuschlagen, - dazu braucht's Stärke. Das Mal muß man aushalten, gefaßt und ruhig sich stille bleiben, wenn die Macht der Finsternis auf uns einstürmt, und uns zu überschütten und zu zertrümmern droht, ohne daß wir etwas dagegen vornehmen können, - dann brauchts eines Schilds. Ob wir nun wirken oder ruhen, kämpfen oder stille sind, so baben wir auf beide Fälle am HErrn genug. Einerseits ist Er uns Stärke, und andererseits ist Er uns Schild, und dieses beides, sobald unser Herz in Wahrheit auf Ihn hofft. „Auf Ihn hoffet mein Herz,“ sagt David weiter, „und mir ist geholfen.“ Ihm gilt also Hoffnung für Hilfe, er hofft ja nicht auf etwas Vergängliches, Trügerisches. Er hofft auf den HErrn, den starken großen Gott, der alles machen kann, und den Wahrhaftigen, dessen Wort und Verheißung gilt. Wie kann's ihm fehlen, wenn er auf diesen HErrn hofft? Fehlt es ihm aber nicht, daß er ganz gewiß weiß, das komme, was er hoffe, wie sollte er es nicht ansehen dürfen, als wäre ihm schon geholfen? Jedenfalls weiß er, daß nichts Ungeschicktes ihm widerfahren kann, und alles auf die große und eigentliche Hilfe zielen muß. Solcher Hoffnung und Hilfe gewiß, ruft David noch aus: „Mein Herz ist fröhlich, und ich will Ihm danken mit meinem Liede.“ So jubelt er voll guten Muts, obwohl er noch nicht hat, was er hofft; und so denkt er, wie wenn er's bereits hätte. Wie töricht und verkehrt sind doch wir, daß wir so oft uns nicht trösten lassen wollen, daß wir immer mehr klagen als danken! Aber wir hoffen nicht genug; und nur durch Hoffnung machen wir den HErrn zu unsrer Stärke und zu unsrem Schilde.

Mel. O du Liebe meiner Liebe.

Auf Dich harre ich, wenn das Leiden Nicht so bald zum Ende eilt. Dich und mich kann's nimmer scheiden, Wenn's gleich noch so lang' verweilt. Und auch dieß mein gläubig Hoffen Hab' ich nur allein von Dir. Durch Dich stets mein Herz Dir offen, Daß Du Solches schaffst in mir!