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Predigten zu Psalm 30,1

"Ich will dich erheben, der HERR, denn du hast mich emporgezogen und hast nicht über mich sich freuen lassen meine Feinde."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Ich will Dich erheben, Dein Wesen, Deine Eigenschaften, Deine mir erwiesene Barmherzigkeit, Deine große Geduld mit Deinem Volk; aber vor allem will ich Gutes von Dir reden, o HERR! Dies soll meine freudevolle und beständige Beschäftigung sein. Das Lob des Psalmisten war verständlich. Er war wie ein Gefangener aus einem Kerker gezogen worden, wie Josef aus der Grube, und darum liebte er den Befreier. Gnade hat uns aus der Grube der Hölle geholt, aus dem Schlamm der Sünde, aus dem Morast der Verzagtheit, aus dem Bett der Krankheit, aus den Fesseln von Zweifel und Furcht: Haben wir kein Lied, das wir für all dies darbringen können? Wie hoch hat uns der HERR emporgezogen! Er hat uns in die Stellung von Kindern versetzt und in Seine Familie aufgenommen. Er erhob uns in die Gemeinschaft mit Christus und hat uns »mitsitzen lassen in der Himmelswelt in Christus Jesus«. Erhebt den Namen unseres Gottes so hoch ihr könnt, denn Er erhob uns über die Sterne. David hat für sich selbst und für das Volk gefleht, als die Pest sie heimsuchte. Er ging gleich zum »Oberkommando« und versuchte es nicht erst bei Mitteln, die versagen mussten. Gott ist der beste Arzt, selbst für unsere körperlichen Schwachheiten. Wir handeln sehr gottlos und töricht, wenn wir Gott vergessen. Dreimal glücklich ist der, welcher behaupten kann, Gott selbst sei sein Teil. Beachtet, wie Davids Glaube wächst: Im ersten Vers sang er: »HERR!«, doch im zweiten heißt es: »HERR, mein Gott!« Himmlische Herzensmusik ist etwas, was aufsteigt wie die Rauchsäule, die sich vom Räucheraltar erhob. Ich konnte kaum beten, aber geschrien habe ich; ich schüttete meine Seele aus, wie ein kleines Kind seine Bitten vorbringt. Ich rief zu meinem Gott, denn ich wusste, zu wem ich rief; ich rief weder meine Freunde an noch irgendeinen anderen fleischlichen Arm. Daher kommt das sichere und völlig zufrieden stellende Ergebnis: Du hast mich geheilt. Ich weiß es. Ich bin mir dessen sicher. Ich trage die Beweise geistlicher Gesundheit jetzt in mir. Ehre sei Deinem Namen! Jeder, der Gott demütig um Befreiung von der Sündenkrankheit bittet, sollte schnell so handeln, wie es der Psalmist tat. Wer sich aber nicht die Mühe macht, Heilung zu suchen, braucht sich nicht zu wundern, wenn seine Wunden eitern und seine Seele stirbt.

Er hatte das Empfinden, allein Gott nicht genügend preisen zu können, so hätte er gern die Herzen anderer angeworben. David wollte seinen Chor nicht mit bösen Menschen auffüllen, sondern mit geheiligten Menschen, die von Herzen singen können. Er ruft euch auf, Gottes Volk, denn ihr seid Heilige; und wenn Sünder aus Bosheit schweigen, so möge euch eure Heiligkeit zum Singen drängen. Ihr seid Seine Heiligen, ihr seid Auserwählte, Bluterkaufte, Berufene und für Gott beiseite Gestellte; geheiligt zu dem Zweck, täglich Opfer des Lobes darzubringen. Seid überströmend in dieser himmlischen Pflicht! Das Weinen dauert nur bis zum Morgen. Wenn die Nacht vorüber ist, wird die Finsternis verschwinden. Dies sehen wir als Grund für geheiligtes Singen an, und welch ein zwingender Grund ist es! Kurze Nächte und fröhliche Tage rufen einfach nach Psalter und Harfe.