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Predigten zu Psalm 34,9

"Fürchtet der HERR, ihr seine Heiligen! denn keinen Mangel haben, die ihn fürchten."

Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Glaube und Erfahrung

Ich bin der festen Überzeugung, dass eine wirkmächtige Verkündigung von Jesus Christus - recht verstanden - in gläubigen Christen christliche Erfahrung bewirkt. Ja, mehr noch: Wenn Verkündigung keine geistliche Erfahrung mit sich bringt, wenn sie im Gläubigen keine geistliche Reife bewirkt, dann entspricht diese Verkündigung nicht dem Christus, den die Bibel offenbart. Oder mit anderen Worten: Der Christus der Bibel ist nicht richtig bekannt, wird nicht richtig gekannt, wenn der Gläubige Ihn nicht in sich erfährt. Denn unser Heiland und Herr bietet sich selbst so an, dass Menschen Ihn erfahren können.

Wenn Jesus sagt: »Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid«, so ist das eine Einladung zu geistlicher Erfahrung. Er sagt: »Bist du bereit, zu kommen? Willst du auch ganz bestimmt kommen? So komm! Komm jetzt!« Ja, unser Herr gibt sich an uns hin - in der Erfahrung. David sagt in Psalm 34: »Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist.« Ich meine, David sagte genau das, was er meinte.

Sicher sagte der Heilige Geist durch David: »Du hast in deiner Seele Geschmacksnerven, mit denen du geistliche Dinge schmecken und erfahren kannst. Schmecke und erfahre, dass Gott gut ist!«


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Irgendwo in einer düsteren Kellerwohnung sitzt ein junger Mann. Fröstelnd zieht er die Decke über die Schultern. Man sieht es ihm an, dass er schwer lungenkrank ist. Er ist tief versunken in ein Buch. Es ist die Beschreibung einer Reise durch die französische Schweiz. Er sieht im Geiste die Bergriesen, fühlt die herrliche Höhensonne, atmet die klare Bergluft.

Seufzend lässt er das Buch sinken. Es macht ihn ja nicht gesund, wenn er von all dem nur liest und hört. Er müsste es selbst schmecken und sehen, er müsste dort sein. Dann könnte er genesen. So meint es auch David, wenn er uns auffordert: „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist!"

Der Psalmdichter David hat sicher eine Menge Leute gekannt, die über den Herrn viel gehört hatten. Sie kannten Seine Wunder und Seine Taten. Und doch waren sie arme, elende Leute, die „in Finsternis und Schatten des Todes" saßen. Denn nicht das Wissen vom Herrn macht uns selig. Nicht Gedanken an den Herrn oder religiöse Ahnungen können uns helfen. Nein, nur der Herr selbst. Und der Weg zu Ihm ist offen. Er ist nahe!

„Schmecket und sehet!" Das ist derb gesprochen. Das klingt fast, als sollten wir verspottet sein, weil wir in so viel Dunkelheit, Not und Sünde sitzen, wo draußen die helle Sonne Jesus ist.

„Schmecket und sehet!" Das will allen Verzagten und Zweifelnden Mut machen, doch dem Worte des Heilandes zu glauben: „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken!" Amen.