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Predigten zu Psalm 3,6

"Nicht fürchte ich mich vor Zehntausenden des Volkes, die sich ringsum wider mich gesetzt haben."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Davids Glaube gibt ihm die Kraft, sich hinzulegen; Angst hätte ihn sicher auf den Beinen gehalten, um vor seinen Feinden auf der Hut zu sein. Er konnte mitten in der Aufregung schlafen, die durch die ihn umgebenden Feinde verursacht wurde. Es gibt einen Schlaf der Überheblichkeit möge Gott uns davor bewahren! Es gibt aber auch einen Schlaf des heiligen Vertrauens; möge Gott ihn uns schenken! Aber David sagt auch, dass er erwachte. Manche schlafen den Schlaf des Todes; er aber, obwohl vielen Feinden ausgesetzt, lehnte sein Haupt an die Brust Gottes und schlief ruhig und in schönster Sicherheit unter den Flügeln der Vorsehung. Dann erwachte er friedlich in dem Bewusstsein, dass der Herr ihn behütet hatte.

Indem sich unser Held für den Kampf des Tages rüstet, singt er: »Ich fürchte nicht Zehntausende Kriegsvolks!« Beachten wir: Er war nicht versucht, die Anzahl und die Klugheit seiner Feinde zu unterschätzen. Er rechnete mit Zehntausenden und betrachtete sie als listige Jäger, die ihm mit all ihrer grausamen Geschicklichkeit nachstellen. Doch er zittert nicht, sondern blickt seinen Feinden ins Gesicht; er ist zum Kampf bereit. Doch ist er zu klug, um den Streit ohne vorheriges Gebet zu eröffnen, darum fällt er auf die Knie und ruft laut zu dem HERRN. Seine einzige Hoffnung ist sein Gott, doch ist sein Vertrauen so groß, dass er weiß: Der Herr braucht nur aufzustehen, dann ist schon alles gut. Er vergleicht seine Feinde mit wilden Tieren und erklärt, Gott habe ihre Kiefer zerbrochen, so dass sie ihm nichts anhaben können. Freut euch, ihr Gläubigen, ihr habt es mit einem Drachen zu tun, dessen Haupt zerschmettert ist, und mit Feinden, denen die Zähne ausgebrochen sind!

Der Schlussvers enthält die Summe und das Wesen der calvinistischen Lehre. Durchsucht die ganze Heilige Schrift, und ihr müsst – wenn ihr sie redlichen Herzens lest – davon überzeugt sein, dass die Lehre von der Errettung allein aus Gnaden die große Lehre des Wortes Gottes ist: »Bei dem HERRN ist die Rettung. « Dies ist ein Punkt, um den wir täglich zu ringen haben. Unsere Gegner sagen: »Errettung gehört dem freien Willen des Menschen«; aber wir glauben und lehren, dass die Errettung von Anfang bis Ende und bis zu ihrem letzten Jota allein dem Allerhöchsten zukommt. Gott ist es, der Seine Leute erwählt. Er beruft sie durch Seine Gnade, Er belebt sie durch Seinen Geist und erhält sie durch Seine Kraft. Es kommt nicht von Menschen, noch durch Menschen. »So liegt es nun nicht an dem Wollenden, auch nicht an dem Laufenden, sondern an dem sich erbarmenden Gott.« Möchten wir doch alle diese Wahrheit an uns selbst erfahren! Denn unser stolzes Fleisch und Blut wird es auf keinem anderen Weg lernen.