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Predigten zu Psalm 51,19

"Dann wirst du Lust haben an Opfern der Gerechtigkeit, an Brandopfern und Ganzopfern; dann wird man Farren opfern auf deinem Altar."

Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Wer Vergebung der Sünden glaubt, möchte Gott wohl alles bringen; möchte herzensgern ganz dem Befehle Gottes gemäß sein, möchte in allen guten und Gott wohlgefälligen Werken einhergehen und darin mehr und mehr überfließend sein. Es gibt der Seligkeiten so viele in dem Dienste Gottes, dass der Aufrichtige wohl fort und fort unverrückbar darin verweilen möchte. Aber wenn er nun alles übersieht, was aus ihm hervorgeht in diesem Dienste Gottes, und er in allem nur Sünde sieht, was kann er da bringen für die Vergebung seiner Sünden? Womit diese dem Herrn vergelten? O, sein ganzer Gottesdienst schwindet dahin vor der Herrlichkeit Jesu, vor der Herrlichkeit der ewigen Erbarmung! Er kann nur die freie Gnade rühmen, nur den Namen Gottes preisen, wenn ihm der Herr seine Lippen öffnet, und ist das sein Bitten und Seufzen: der Herr, der sich alles kann untertänig machen, möge solches tun. Denn sonst ist man der Sündenvergebung bald nicht mehr eingedenk und steckt wieder im Opfer, im Gesetz, im Werk, um Sündenvergebung zu verdienen, oder Gott die Sündenvergebung zu vergelten. Es gibt aber auch Opfer, Schlachtopfer, welche Gott angenehm sind. Diese sind ein geängsteter Geist, wie David oben schreibt. Das sind die rechten Opfer, zu welchen Gott Lust hat. Nun ist das ein zerbrochenes und zermalmtes Herz, das sich selbst die Sünde und Schande gibt und gibt Gott die Ehre. Es ist ein Herz, das von Gott nimmt, und hat nichts von sich selbst, vermag auch nichts zu geben. Die aber ein zerbrochenes und zermalmtes Herz haben, wissen und fühlen solches nicht. Vielmehr ist es ihnen häufig, als wäre das Herz steinern, und sie möchten alles geben, dass sie ein zerbrochenes hätten. Die Gnade zerbricht aber in der Art, dass sie das Herz heil macht, so dass es immer zerbrochen bleibt und dennoch heil ist.

Ein Opfer ist es, das dir wohlgefällt:
Ein Geist, der tief geängstet zu Gott flehet,
ein Herz, das ganz zerknirscht sich an ihn hält,
dies bring ich dir, dies hast du nie verschmähet.