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Predigten zu Psalm 52,1

"Was rühmst du dich des Bösen, du Gewaltiger? Die Güte Gottes währt den ganzen Tag."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Doeg hatte nur wenig Grund zum Rühmen, weil er die Ermordung einer ganzen Reihe wehrloser Priester zu verantworten hatte. Wahrlich ein Held, der Menschen umbringt, die nie ein Schwert geführt hatten! Er hätte sich wegen seiner Feigheit schämen sollen. Da gab es für ihn nichts zum Rühmen. Ehrentitel sind nichts als Ironie, wenn ihr Träger gemein und grausam ist. Des Tyrannen Wut kann den Strom immer währender göttlicher Gnade nicht austrocknen. Priester wurden zwar erschlagen – aber ihr Herr lebt. Wenn Doeg auch eine Weile triumphiert, wird ihn der Herr doch überleben und das von ihm begangene Unrecht vergelten. Das sollte das stolze Prahlen der Gottlosen dämpfen. Überhaupt: Solange der Herr lebt, hat die Ungerechtigkeit wenig Grund, sich zu rühmen. David beschreibt die falsche Zunge als genauso wirkungsvoll, Unheil zu stiften, wie ein Rasiermesser, welches, ohne dass die behandelte Person es merkt, ihn kahl schert; so sanft und geschickt üben orientalische Barbiere ihr Handwerk aus. Oder vielleicht meint er, man könne mit einem Rasiermesser die Kehle eines Menschen sehr schnell durchschneiden, während man vorgibt, ihn rasieren zu wollen. Genauso eifrig und niederträchtig, dafür aber wirkungsvoll, habe Doeg an den Priestern von Nob gehandelt. Durchtränkt von Bosheit und schlauer List tat er sein grausames Werk mit verfluchter Gründlichkeit.

Menschen bringen es fertig, viele zornige Dinge zu sagen und sie allesamt unter dem Anschein von Gerechtigkeit zu verbergen. Sie behaupten, für das Recht zu eifern, wo sie doch in Wirklichkeit nichts im Sinn haben, als Wahrheit und Heiligkeit in den Staub zu treten. So gehen sie mit diesen fadenscheinigen Vorwänden schlau ans Werk.

Der Verfolger würde gern die Gemeinde zerstören, und darum wird ihn Gott zerstören, sein Haus niederreißen und seine Wurzeln ausreißen und so ein Ende mit ihm machen. Gott wird seine Kohle auslöschen und ihn wegfegen wie die Asche vom Herd. Er hätte gern die Wahrheit ausgetilgt, darum wird Gott ihn austilgen. Wie eine Pflanze, die von dem Ort, wo sie gewachsen ist, ausgerissen wird, oder wie ein Gefangener, der aus seiner Heimat verschleppt wird, wird Gott ihn »entwurzeln aus dem Land der Lebendigen«. Ahimelech und seine Mitpriester wurden aus ihrem Wohnort entfernt, und so soll es auch dem ergehen, der ihre Ermordung geduldet oder ersonnen hatte. Der Verfolger wird ausgerissen und mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden. Er suchte den Tod anderer, und der Tod wird über ihn kommen. Er beunruhigte das Land der Lebendigen, und er wird in jenes Land verbannt, wo die Gottlosen aufhören, Unruhe zu stiften. Wer nicht leben lässt, hat kein Recht zu leben. Gott wird es den boshaften Menschen heimzahlen und ihnen ihr Teil mit ihrem eigenen Maß zumessen.