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Predigten zu Psalm 65,6

"Der die Berge feststellt durch seine Kraft, umgürtet ist mit Macht,"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Gott ist dafür bekannt, dass Er Gebete erhört, und Seine Ehre liegt darin, auf eine Weise zu antworten, welche die Herzen Seines Volkes zu heiliger Ehrfurcht inspiriert. Die Heiligen zollten Ihm zu Anfang des Psalms in ehrerbietigem Schweigen Lob, und jetzt empfangen sie mit demselben, von Ehrfurcht ergriffenen Geist die Antwort auf ihre Gebete. Hier handelt es sich zweifellos um die Vernichtung der Feinde Seines Volkes, die so berechnet war, dass alle, die es sahen, mit Furcht erfüllt wurden. Seine Gerichte sollten in ihrer ernsten Gerechtigkeit unter Freunden und Feinden Schrecken verbreiten. Wer sollte einen Gott nicht fürchten, dessen Schläge so zerschmettern? Wir wissen nicht immer, um was wir bei unseren Gebeten bitten. Wenn die Erhörung kommt, die wirklich echte Erhörung, ist es möglich, dass sie uns erschreckt. Wir suchen Heiligung, und Trübsal erhalten wir als Antwort; wir bitten um mehr Glauben, und größere Anfechtungen gehen daraus hervor; wir bitten um Ausbreitung des Evangeliums, und Verfolgung treibt uns auseinander. Trotzdem ist es gut weiterzubeten; denn nichts, was uns der Herr aus Liebe gewährt, kann uns jemals schaden. Schreckliches wird sich am Ende in Gutes verwandeln, wenn es die Antwort auf Gebete ist.

Alle Menschen sind gleich abhängig von Gott. Wer zur See fährt, ist sich dessen gewöhnlich sehr bewusst; aber in Wirklichkeit gilt es für ihn nicht mehr als für einen Bauern oder irgendwen sonst. Da bleibt kein Raum für Selbstvertrauen, weder auf dem Trockenen noch auf dem Meer, weil Gott der einzig wahre Vertrauenswürdige zu Lande und zu Wasser ist. Der Glaube ist eine Pflanze, die überall wächst, ein Baum des Lebens auf festem Boden und eine Pflanze, die man auf dem Meer kennt, und – gepriesen sei Gott – alle, die wo auch immer an Ihn glauben, werden erleben, dass Er schnell und kräftig Gebete erhören kann. Daran zu denken, sollte unsere Gebetszeiten beleben, wenn wir vor dem Herrn, unserem Gott, erscheinen. Osten und Westen werden beglückt, wenn Gott den dort Wohnenden Seine Gunst erweist. Unsere Morgenstunden sind voll heller Hoffnung, und die Abendzeit ist erfüllt mit reifen Früchten der Dankbarkeit. Ob die Sonne unter- oder aufgeht, wir preisen Gott und freuen uns an den Toren des Tages. Wenn das helle Morgenrot alles leuchten lässt, sind wir froh; und wenn der sanfte Abend in stiller Geruhsamkeit lächelt, sind wir immer noch fröhlich. Wir glauben nicht, dass der Tau Tränen vergießt, weil der Tag stirbt, wir sehen nur, wie er beim Abschied Edelsteine zurücklässt, die sein Nachfolger von der Erde auflesen darf. Der Glaube durchwandert den ganzen Tag mit Freuden, wenn er auf Gott blickt. Er kann nicht fasten, weil der Bräutigam bei ihm ist. Nacht und Tag sind ihm gleich, denn derselbe Gott schuf und segnete sie. Er hätte nichts zum Jubeln, wenn Gott ihn nicht fröhlich machte; aber – gepriesen sei Sein Name – Er hört niemals auf, denen Freude zu bereiten, die in Ihm ihre Freude finden.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Die tiefste Not der Menschen bleibt immer dieselbe

Einige ernst zu nehmende Leute versuchen uns zu erklären, dass wir in dieser lauten Maschinenwelt einfach lernen müssen, mit diesen Umständen fertig zu werden. Zusammengefasst meinen sie: Es ist hoffnungslos, die stillen Wasser und die grünen Auen zurückzubringen, auf die einst David seine Schafe führte. Dieses zivilisatorische Rattengeschlecht ist zu laut, um auf die stille, sanfte Stimme Gottes zu hören. So müssen wir Ihn in Erdbeben und Orkanen zu vernehmen lernen. Warum sollte man sich dann beklagen, wenn sich moderne Evangelisation auf diesen Krach und diesen lauten Zeitgeist einlässt? Zeigt sich darin nicht das ehrliche Bemühen, »allen alles« zu sein, »damit nur etliche errettet werden«? Die Antwort ist die: Des Menschen Seele verändert sich grundsätzlich nicht – einerlei, wie die äußeren Bedingungen variieren! Der Ur-Australier vor seiner Hütte, der Professor in seiner Studierstube, der Lastwagenfahrer im Großstadtverkehr – sie alle haben ein Grundproblem: Sie müssen ihre Sünden loswerden, sie brauchen ewiges Leben und Gemeinschaft mit Gott. Geräusche der Zivilisation und ihre Hetze sind Oberflächen-Phänomene und vorübergehende Reize auf der Haut unseres Seins. Ihnen echte Werte beizumessen und zu versuchen, die Religion mit ihnen in Einklang zu bringen, bedeutet, einen dermaßen gewaltigen Fehler zu begehen, dass er jedes Vorstellungsvermögen übersteigt, und sicher einen, für den wir noch lange bezahlen werden, wenn die außer Rand und Band geratene Zügellosigkeit, die wir Zivilisation nennen, in schrecklichen und ewigen Schmerz umgeschlagen ist!