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Predigten zu Psalm 68,1

"Möge Gott aufstehen! mögen sich zerstreuen seine Feinde, und vor ihm fliehen seine Hasser!"

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Mose sprach mit ähnlichen Worten, wenn die Wolke weiterzog und die Bundeslade vorangetragen wurde. Die Bundeslade wäre ein schlechter Führer gewesen, wäre nicht der Herr in diesem Symbol gegenwärtig gewesen. Israel bittet Ihn, sich zu erheben, oder – wie es an anderer Stelle heißt – zu »erwachen«, und Sein Schwert zu ergreifen. Auch wir dürfen Ihn mit unseren Bitten belästigen, es möge Ihm gefallen, Seinen Arm zu entblößen und für Seine Sache einzustehen.

Wachs ist an sich fest, wie weich wird es aber, wenn man es ans Feuer bringt. Gottlose Menschen sind hochmütig, bis sie mit dem Herrn in Berührung kommen, dann vergehen sie vor Furcht; ihre Herzen zerschmelzen wie Wachs, wenn sie die Kraft Seines Zorns spüren. Wachs brennt auch und verschwindet; Wachslichter werden von der Flamme gänzlich verzehrt. So wird die stolze Macht der Widersacher des Evangeliums zu nichts werden. Rom wird wie die Kerzen auf seinen Altären vergehen, und mit gleicher Sicherheit wird aller Unglaube verschwinden. Israel sah in der Bundeslade Gott auf dem Gnadenthron – Macht in Verbindung mit Vergebung –, und sie rühmten sich der Allmacht, die sich so offenbarte. Das ist noch deutlicher die Zuversicht der Gemeinde des Neuen Testaments; denn wir sehen Jesus, die Versöhnung in Person, mit Herrlichkeit und Majestät bekleidet, und wo Er voranschreitet, schmilzt jede Opposition wie Schnee in der Sonne. Das Wohlgefallen des Herrn wird in Seiner Hand gedeihen. Wenn Er durch Seinen Heiligen Geist kommt, ist der Sieg Sein; wenn Er aber persönlich erscheint, werden alle Seine Feinde gänzlich vergehen.

Die Gegenwart Gottes auf dem Thron der Gnade ist eine überströmende Quelle der Freude für die Frommen; möchten sie doch nicht versäumen, aus den Bächen zu trinken, die dazu bestimmt sind, sie froh zu machen. Wenn jemand die Gesetze des HERRN verdrießlich findet, so deshalb, weil sein rebellischer Geist sich gegen Gottes Macht zur Wehr setzt. Für Israel war die Wüste nicht dürr, weil der geschlagene Felsen seine Wasserströme ergoss; doch selbst in Kanaan wurden Menschen von der Hungersnot dahingerafft, weil sie ihre Verbindung zu ihrem Bundesgott von sich warfen. Selbst wo Gott auf dem Gnadenthron offenbart wurde, halten einige an der Rebellion fest, und sie brauchen sich nicht zu wundern, wenn sie keine Ruhe finden, keinen Trost und keine Freude, selbst wenn all dies überreich vorhanden ist. Gerechtigkeit ist das Gesetz im Reich des Herrn, und darum ist dort nicht vorgesehen, den Ungerechten zu erlauben, ihren bösen Lüsten zu frönen. Eine vollkommene Erde, ja, der Himmel selbst wären dürres Land für solche, die nur von den Wassern der Sünde trinken können. Auch bei den heiligsten Diensten, welche unsere Seele zutiefst befriedigen, rufen solche törichten Rebellen: »Welche Mühsal!« Und unter der trostreichsten Verkündigung seufzen sie über die Torheit solcher Predigt. Hat jemand ein rebellisches Herz, muss notwendigerweise alles um ihn her dürres Land sein.