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Predigten zu Psalm 84,10

"Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend; ich will lieber an der Schwelle stehen im Hause meines Gottes, als wohnen in den Zelten der Gesetzlosen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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Unsere besten Gebete, wenn wir an dem besten Ort sind, gelten unserem herrlichen König und sind ein Dank dafür, dass wir das Lächeln Seines Vaters genießen.

Unter den günstigsten Umständen, in denen wir irdische Freude genießen mögen, finden wir unter tausend nicht einen, der mit der Glückseligkeit verglichen werden könnte, Gott dienen zu dürfen. Seine Liebe zu fühlen, sich der Person des gesalbten Erlösers zu rühmen, Seine Verheißungen zu betrachten und die Macht des Heiligen Geistes zu spüren, wenn Er diese kostbaren Wahrheiten der Seele deutlich macht, sind Freuden, die der Weltling nicht begreifen kann, durch die aber der wahre Gläubige völlig hingerissen wird. Nur ein kurzer Blick auf die Liebe Gottes bedeutet mehr als Äonen, die man mit den Vergnügungen der Sinne verbrachte. Die niedrigste Stellung in Verbindung mit dem Haus des Herrn ist besser als die höchste bei den Gottlosen. Nur an der Schwelle zu stehen und hineinzublicken, um Jesus zu sehen, ist Glückseligkeit. Lasten zu tragen und für den Herrn Türen zu öffnen, ist besser, als bei den Gottlosen zu regieren. Jeder Mensch trifft seine Wahl, und dies ist unsere. Das Schlimmste Gottes ist besser als das Beste des Teufels. Gottes Türschwelle ist ein besserer Ruheort als die weichen Sofas in den Salons der königlichen Sünder – auch wenn wir dort ein Leben lang im Luxus liegen dürften. Beachtet, wie er die Stiftshütte »das Haus meines Gottes« nennt. Darin liegt alles Schöne. Wenn der HERR unser Gott ist, werden Sein Haus, Seine Altäre, Seine Türschwellen für uns kostbar. Aus Erfahrung wissen wir, dass wo Jesus wohnt, auch das Äußere des Hauses besser ist als die vornehmsten Gemächer, in denen der Sohn Gottes nicht zu finden ist. Die Gnade lässt uns in Lauterkeit wandeln, und das versichert uns aller Bundessegnungen. Wie weit gehen diese Verheißungen! Manches scheinbar Gute mag uns vorenthalten werden, aber nichts, was wirklich gut ist, nein, nicht eine Sache. Gott hat alles Gute, und außer Ihm gibt es nichts Gutes, und es gibt nichts Gutes, was Er uns vorenthalten oder uns aus irgendeinem Grund verweigern müsste, wenn wir nur bereit wären, es in Empfang zu nehmen. Das ist wahr und gilt nicht nur für wenige Bevorzugte, sondern für alle Heiligen bis in Ewigkeit.

»HERR der Heerscharen! Glückselig der Mensch, der auf Dich vertraut!« Hier liegt der Schlüssel zu diesem Psalm. Die Anbetung ist die des Glaubens, und die Glückseligkeit gilt nur den Gläubigen. Kein formaler Anbeter kann in dieses Geheimnis eindringen. Ein Mensch muss den Herrn durch gelebten, echten Glauben kennen, sonst kann er sich nicht in Wahrheit der Anbetung Gottes erfreuen, auch nicht Seines Hauses, Seines Sohnes oder Seiner Führung. Lieber Leser, wie steht es um deine Seele?


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Ein Tag in Deinen Vorhöfen ist besser denn sonst tausend."

Welch ein Geschenk ist doch jeder einzelne Tag! Es haben Sterbende ihrem Arzt große Summen versprochen, wenn er ihr Leben auch nur um einen Tag verlängern könnte. Einen solchen Tag schenkt Gott dir heute. Was willst du damit machen, meine Seele?

Lass ihn in Wahrheit einen Tag des Heils sein, ein Heute, da du auf Gottes Stimme hörst und dein Herz nicht verstockst, sondern öffnest seinen heiligen Wirkungen. - Vielleicht fühlst du schon lange, dass du innerlich nicht richtig stehst, dass du einmal ganzen Ernst machen und dich bekehren solltest. Tue es heute! - Vielleicht mahnt dich, liebes Gotteskind, dein Gewissen an irgend etwas, das in deinem Leben nicht ganz in Ordnung ist, an eine versäumte Pflicht, an eine böse Gewohnheit, die du lassen sollst. Tue es heute!

Lass deine Tage alle in den Vorhöfen des Herrn, das heißt in seiner Gemeinschaft, zugebracht werden. Der Psalmist kannte auch irdischen Genuss, aber er bezeugt es jubelnd, dass ein Tag in Gottes Nähe tausend Freudentage der Welt aufwiege. Denn das tiefe Verlangen der Seele stillet nur Er, der sie erschaffen hat.

Herr, ich ahne etwas von dem Glück und der Kraft, die der Seele zufließt, wenn sie in Deinen Vorhöfen wohnt. Hilf mir, an diesem Tag da zu bleiben und Dir zu dienen.