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Predigten zu Richter 8,34

"Und die Kinder Israel gedachten nicht des HERRN, ihres Gottes, der sie errettet hatte aus der Hand aller ihrer Feinde ringsum."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Es kann sehr schlimm sein, wenn wir etwas Wichtiges vergessen, etwa eine Verabredung, eine Verpflichtung, einen dringenden Brief. Wir haben alle schon solche unangenehmen Lagen erlebt. Wie muss man da Vorwürfe einstecken! Und die meisten Vorwürfe muss man sich ja selbst machen. In unserem Bibelwort aber wird von einem Vergessen berichtet, das sich geradezu vernichtend und tötend auswirken muss: „Sie gedachten nicht an den Herrn, ihren Gott."

Es steht da nicht, dass sie Gott leugneten. Es steht auch nicht da, dass sie Ihm absichtlich den Rücken kehrten und Ihm trotzten. O nein, „sie gedachten nicht an den Herrn, ihren Gott". Es schob sich soviel anderes dazwischen. Die Zeit war so ausgefüllt mit Geschäften, Beruf, Politik, Familie, Verpflichtungen und Zerstreuungen, dass man gar nicht mehr dazu kam, vor Gott stille zu werden. Und dann – Gott selbst verhielt sich so still. Die Dinge dieser Welt dagegen waren so laut. Gott war unsichtbar. Die Dinge der Welt grell und bunt, aufdringlich und gewaltig.

So kam es: „Sie gedachten nicht an den Herrn, ihren Gott." Ist das nicht die Geschichte von unzähligen „Christen"? Vielleicht ist es unsere Geschichte!?

Da leugnet man Gott nicht. Da will man an Gottes Heil in Jesus teilhaben. Da bildet man sich selber noch ein, es sei alles in Ordnung. Und in Wahrheit führt man längst ein Leben ohne Gott. Nirgendwo ist das Tun bestimmt von heiliger Furcht vor Gott oder von Liebe zu Jesus. Gott helfe uns, dass die Hauptsache wieder Hauptsache wird in unserem Leben. Amen.