10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Sprüche 10,17

"Es ist der Pfad zum Leben, wenn einer Unterweisung beachtet; wer aber Zucht unbeachtet läßt, geht irre."

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Es ist der Pfad zum Leben, wenn einer die Zucht beobachtet

Selig ist der Mann, den der HErr züchtiget; denn „welchen Er lieb hat, den züchtiget Er.“

Zuweilen züchtigt uns Gott durch innere Vorwürfe; dann wird unsere Schönheit verzehrt wie von Motten, durch Krankheit oder körperliche Schwachheit. Andere Male werden wir gezüchtigt durch den Tadel eines treuen Freundes oder die einfache Frage eines kleinen Kindes. Oder aber die Züchtigung naht sich uns in der Gestalt der Strafe, da wir die Folgen unserer Sünden ernten müssen. Einige beachten die Züchtigung; andere widerstehen ihr und weigern sich, sie anzunehmen. Viele werden ihrer müde, und um solcher willen steht es geschrieben: „Wir haben unsere leiblichen Väter zu Züchtigern gehabt und sie gescheuet, sollten wir denn nicht vielmehr untertan sein dem Vater der Geister, dass wir leben?“

Werde nicht müde der Züchtigung Gottes, mein heimgesuchter Freund. Nicht weil es Ihm Freude macht, setzt Er dich seiner Prüfung aus; sondern zu deinem Nutzen, dass du seine Heiligung erlangest. Habe acht auf die Zucht; frage, warum sie über dich komme, und was sie dich lehren soll. Mache dich daran, diese Aufgabe schnell zu lernen. Vor allem achte genauer auf Gottes heiliges Wort, das nütze ist zur Züchtigung, zur Ermahnung, zur Besserung. Wie oft hätten wir uns die schmerzliche Zucht der Trübsal ersparen können, wenn wir unser Leben durch das Wort Gottes hätten reinigen lassen.

Unser Verhalten unter der Zucht wird es beweisen, ob wir auf dem Wege des Lebens sind oder nicht. Ist wahrhaftig Leben aus Gott in uns, so werden wir die Zucht mit Sanftmut annehmen und dadurch gewinnen, von welcher Seite sie auch kommen möge. Andernfalls werden wir murren und uns auflehnen, und uns dadurch nur weiter von Gott entfernen, zu unserem eigenen Schaden.