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Predigten zu Sprüche 16,3

"Befiehl der HERR deine Werke, und deine Gedanken werden zustande kommen."

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Diese Worte gelten dem hingegebenen Christen, dem Gott Verantwortung übertragen hat, der vielfältige, zahlreiche und wichtige Aufträge auszuführen hat. Dabei ist er, wie uns von Elia gesagt wird, «ein Mensch von gleicher Art wie wir» (Jakobus 5,17), mit Schwachheit behaftet wie die anderen Menschen, mit körperlichen, seelischen und materiellen Begrenztheiten. Solche «irdenen Gefäße» gebraucht Gott, damit die Kraft und das Gelingen ihres Dienstes Ihm zugeschrieben wird. Diese Worte gelten auch der Mutter, die in ihrer Familie mit Arbeit überhäuft ist, dem Kaufmann, dem Unternehmer und dem Arbeiter, der weiß, daß der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht. Sie gelten dem Glaubenden, der weiß, daß die geistlichen Dinge all sein Tun und Lassen eingeben und regieren sollen; sie gelten dem Christen, der eine schwache Gesundheit hat und in seinen Möglichkeiten begrenzt ist, obwohl es doch so viel zu tun gibt…

Schon beim Erwachen am Morgen können uns Gedanken an die Tagespflichten wie eine Lawine überfallen und unseren Geist belagern. Rasch droht uns Entmutigung, und Ängste wollen den Glaubensblick trüben. Aber Gott ist gegenwärtig; Er sagt: «Befiehl dem HERRN deine Werke, so werden deine Gedanken fest gegründet.»

Das Wort «Befiehl» bedeutet, «etwas auf jemand abwälzen»; das ist eine entschlossene Handlung, die alles umfaßt. Das lehrt der Meister Seine Jünger, denen Er Verantwortung übertragen hat. Gott gibt uns Aufträge, belastet uns aber nie. Wenn wir das begreifen, dann kommen wir zur Ruhe in unserer Tätigkeit und haben Herzensfrieden in unserer Arbeit. Wenn wir alles auf Gott abwälzen, was wir zu tun haben, dann gründet Er unsere Gedanken fest in Ihm, in Ruhe und in Frieden. Und wenn der Tag zu Ende ist, sehen wir zu unserer Verwunderung, daß unsere Befürchtungen sich nicht bewahrheitet haben und daß wir bei unserer Arbeit, ohne es zu wissen, von dem «verborgenen Manna» genährt wurden. «Deine Gedanken werden fest gegründet.» Gedanken können drückende Sorgen mit sich bringen und ganz falsche Vorstellungen erzeugen. Wenn Gott sie in Seiner Ruhe fest gründet, wird alles anders. Er weiß, was kommen wird und was wir gerade in diesem Augenblick nötig haben. «Er macht alles wohl!»


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Befiehl dem HErrn deine Werke, so werden deine Anschläge fortgehen

Wir sollen, wie es genau heißt: unsere Werke auf den HErrn wälzen. Ein christliches Werk entsteht folgendermaßen: Wir werden uns eines edlen Vorsatzes bewusst; aber wir sind anfangs nicht gewiss, ob er von Gott kommt oder nicht, bis wir uns Zeit genommen haben, ihn der Worfschaufel seines heiligen Geistes zu übergeben. Es ist allezeit weise, einen Plan dem Feuer seiner Kritik auszusetzen, ehe er Gestalt gewinnt. Aber auch dann ist noch nicht alles geschehen. Vor der Ausführung müssen wir unsere Gedanken der unendlichen Weisheit unsers himmlischen Vaters vorlegen; ebenso die Mittel wodurch wir sie zustande bringen wollen, und die Ergebnisse unserer Handlungen.

Welcher Trost liegt darin, unsere Werke auf Gott wälzen zu dürfen! Jener Knecht Gottes, der die Verantwortung einer ausgedehnten Missionstätigkeit trägt,

  1. jener Prediger den die Last seiner Gemeinde drückt
  2. jener Menschenfreund, der allerlei Pläne hegt zur Verbesserung gesellschaftlicher Zustände

sie alle sollen ihre Werke auf Gott wälzen, und sich mit der untergeordneten Stellung begnügen, als seine Werkzeuge und Handlanger, Ihm zu dienen. Da werden Herz und Hände leicht und frei, wenn wir nur das selige Geheimnis lernen, alle Verantwortlichkeit, alle Sorge, in Bezug auf unsere Tüchtigkeit, unsere Geldmittel und unseren Erfolg auf Jehovah zu legen. Wälze deine Werke auf Ihn und siehe zu, dass sie nicht auf dich zurückfallen. Der Glaube hält sie in der richtigen Stellung. Verlasse dich darauf, dass Gott das nimmt, was du Ihm gibst; und wenn du deine Werke auf Ihn geworfen hast, so wirf dich selbst ihnen nach und ruhe in seiner väterlichen Pflege. Sei nicht ungeduldig und schaue nicht beständig nach dem Erfolg; tue, was du kannst; aber überlasse Ihm alles Übrige. Er wird deinen Bemühungen Gelingen schenken und das Werk deiner Hände bestätigen.