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Predigten zu Sprüche 28,26

"Wer auf sein Herz vertraut, der ist ein Tor; wer aber in Weisheit wandelt, der wird entrinnen."

Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Wir Menschen sind als solche einem beständigen Wechsel unterworfen; denn wir leben in dieser armen, den Elementen unterworfenen Welt. Heute ist es nicht wie morgen, und morgen nicht wie heute. Es ist ein Wechsel in unserem Inwendigen wie in der äußeren Natur, wo heiteres und trübes Wetter, Sturm, Regen, Wolken, Schnee und Sonnenschein miteinander abwechseln. Wenn nun jemand an einem warmen, schönen Sommertage sein Haus abbrechen und seine Wohnung unter einem Baume aufschlagen würde und würde sagen: Ich will hier bleiben; hier will ich ewig wohnen; der Himmel ist ja ganz heiter; es ist kein kühles Lüftchen da; was würden wir von einem solchen Menschen denken? Wir würden denken: Dem Menschen fehlt es im Kopfe; wir würden zu ihm sagen: Armer Mensch, was beginnest du? Denkst du nicht daran, daß auf den Tag die Nacht, und auf das heitere Wetter Regenwetter, und auf den Sommer der Herbst und der Winter folgt? Aber die nämliche Torheit begehen diejenigen, welche den Grund ihrer Seligkeit in der Heiterkeit ihres Gemüts, in allerhand Begnadigungen, in allerhand Erquikkungen, oder gar in ihrer christlichen Liebe, in ihrem Eifer im Beten und Wachen usw. suchen und denken: Es ist ganz anders mit dir geworden; darum kannst und darfst du glauben, daß du wirst selig werden. O, auf welch seichtem, veränderlichem Grunde bauen solche Seelen! Unser Herz bleibt sich nicht gleich; es wird auch Winter im Herzen; es kommen auch Wetter; es kommt allerhand Ungestüm; es kommen Anfechtungen, Finsternisse; es ist nicht ein Tag wie der andere; da muß man etwas Festeres haben, auf das man sich verlassen kann, als nur den heiteren Himmel. Einig und dreieinig ist mein Gott und Herr. Meine Schuld bewein ich täglich herzlicher; aber sein Erbarmen, dreimal stark und groß, o das macht mich Armen alles Jammers los!

Wer will mich verdammen? Vater, Sohn und Geist halten hier zusammen, die mein Glaube preist. Eins im Rat und Willen, der mich selig macht, einig im Erfüllen, bis es heißt: Vollbracht!

Amen! Singt der Glaube, seines Heils gewiß. Amen! Auch im Staube und in Finsternis. Meine Lampe brennet und es wird geschehn; was ich hier bekennet, werd ich ewig sehn.