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Predigten zu Titus 1,13

"Dieses Zeugnis ist wahr; um dieser Ursache willen weise sie streng zurecht, auf dass sie gesund seien im Glauben"

Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Den Reinen ist alles rein; den Unreinen aber und Ungläubigen ist nichts rein, sondern unrein ist beides, ihr Sinn und Gewissen.

Der Apostel Petrus sagt in Apostg. 15,8 Gott habe der Heiden Herzen durch den Glauben an Jesum Christum gereinigt. Ein durch Christum gereinigtes Herz hängt nicht mehr an der Sünde und Unreinigkeit, es hängt an Gott und sucht ihm zu gefallen. Diese innere Reinigkeit in Herz und Gesinnung heiligt dann auch das äußere Tun und prägt ihm vor Gott den Stempel der Reinigkeit auf. Wo aber die innere Reinigkeit fehlt, ist alles unrein· Der Apostel stellt Unreinigkeit und Unglauben neben einander. Der Unglaube ist die Quelle der Unreinigkeit, weil er die Scheidewand zwischen uns und Gott ist. So lange wir von Gott getrennt sind, sind wir Unreine nach allen Seiten, auch wenn wir es nicht wissen. Wie oft sind die Absichten bei scheinbar gutem, äußerem Tun unlauter, selbstsüchtig. Man richtet seine eigene Gerechtigkeit auf und will Menschen gefallen, die vielleicht Feinde des Kreuzes Christi sind. Man sucht eigene Ehre, aber nicht die Ehre Gottes. Das bleibt so, bis der Mensch innerlich gereinigt wird in seinem Sinn und Gewissen. Es ist traurig, dass der Apostel auch von unreinem Gewissen reden muss. Das Gewissen ist ja ursprünglich Gottes Stimme, die Stimme der Wahrheit gewesen, und auch beim ungläubigen Menschen kann es noch für die Wahrheit zeugen. So lange aber das Gewissen nicht durch den Glauben an Christum gereinigt und durch den Geist der Wahrheit erneuert ist, gibt es keinen reinen Ton an. Fortgesetzter Ungehorsam, schlechte Gewohnheit und böses Beispiel der Umgebung kann das Gewissen abstumpfen und irre leiten im Selbstbetrug. Daran sehen wir, wie die Sünde unser ganzes Wesen verunreinigt hat und uns nur geholfen werden kann, wenn Herz und Gewissen durch Christum wieder ganz unter das Wort und den Geist der Wahrheit zu stehen kommen. Dann erst können wir in allen Dingen Gott wieder lauterlich suchen, frei von Nebenabsichten und selbstsüchtigen Zwecken, die sich so leicht einschleichen können.

O Gott! Du allein bist rein und heilig. Reinige mich durch und durch, damit für all mein Tun und Lassen ich nur ein Ziel habe: Deines Namens Ehre. Wie tief hat die Sünde uns verunreinigt! Dank sei Dir Herr Jesu! dass Dein Blut schneeweiß macht. Amen