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Predigten zu Zephanja 1,12

"Und es wird geschehen zu jener Zeit, da werde ich Jerusalem mit Leuchten durchsuchen; und ich werde die Männer heimsuchen, welche auf ihren Hefen liegen, die in ihrem Herzen sprechen: der HERR tut nichts Gutes und tut nichts Böses."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"...dass ich die Männer heimsuchen werde, die auf ihren Hefen festsitzen."

Christen geraten gerne in Schlaf, wenn sie dem Ende ihrer Wallfahrt nahekommen. Die, welche jahrelang in der Gnade gestanden haben, sind oft am meisten in Gefahr einzuschlafen. Nach und nach kommen wir in die Übung der Sache: es wird uns zur Gewohnheit, in's Haus Gottes zu gehen, und uns an diese oder jene Kirche zu halten. Und indem wir so immer ein und denselben Weg gehen, werden wir sehr geneigt, einzuschlafen. Wenn Moab sicher lag, und nicht von einem Gefäss in's andere geleert wurde, so schlief er fort, denn er erfuhr keine Veränderung. Gäbe es noch allgemeine Verfolgungen, würden noch Scheiterhaufen über den Christen angezündet, so würden alle wach sein. Aber da jeder unter seinem Weinstock und Feigenbaum sitzen darf, ohne Furcht, so ist fast alles im Schlaf.

Doch, stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. Wie kannst du in einer bezauberten Gegend, die alles schläfrig macht, besser wach bleiben, als wenn du deinen Heiland dir vor die Augen stellst? Ich habe nie einen Christen am Fuß des Kreuzes schlafen sehen. Halte dich deshalb nahe zum Kreuz Christi, und der Schlaf wird dir aus den Augen kommen.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich will Jerusalem mit Leuchten durchsuchen

Der Zustand der Dinge in der auserwählten Stadt, war ein schändlicher. Das Volk betete auf den Dächern das Heer des Himmels an; in dem Vorhofe des Tempels trieben Götzenpriester ihr Unwesen; am Hofe herrschten fremde Tracht und fremde Sitten. Nichts konnte jetzt den Überfall der Chaldäer, der Vollstrecker der göttlichen Rache, mehr aufhalten. Das waren schreckliche Gäste, die der Allmächtige zu seinem Feste lud, zum Raube der Stadt (Vers 7).

Keine Sünde seines Volkes kann dem Auge Gottes entgehen. Er durchforscht die Geheimnisse unserer Herzen mit Leuchten, damit wir sie erkennen, sie verabscheuen und von ihnen lassen. Da ist vor allem die Leuchte des Gewissens. „Eine Leuchte des HErrn ist des Menschen Geist.“ Manche Menschen haben wohl die Leuchte, aber sie ist nicht angezündet; bei andern dagegen hat die Macht des heiligen Geistes sie erhellt, und dann wird sie zur glühenden Flamme.

1. Äußere Umstände sind auch eine solche Leuchte

Wie oft geschieht es, dass unter Gottes Zulassung ein Ereignis, dessen im Gespräch erwähnt wird, oder das wir in der Zeitung lesen, ein plötzliches, unerwartetes Licht wirft auf gewisse Begebenheiten des Lebens, die wir sorgfältig in Dunkel gehüllt hatten. Da zündet das durchforschende Licht in das verborgenste Kämmerlein hinein, und es heißt: „Du bist der Mann.“

2. Das Wort Gottes ist eine Leuchte

Ein Wort der Schrift, eine Predigt mag wie eine unangezündete Kerze sein – wenn nicht der Hauch des Geistes Gottes sie belebt; aber wo dieser Geist auf dem Worte ruht und es mit Feuer durchbringt, wie gewaltig ist dann seine Wirkung! Es durchforscht das Herz und prüft die Nieren; es offenbart dem Menschen sein Inneres und den eigentlichen Zweck seines Daseins, damit er sich zu Gott kehre.