Buch-Rezension: Die Befreiung Jerusalems - Der Prophet Sacharja

Die Befreiung Jerusalems

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Die einfache, ungekünstelte Auslegung des Propheten Sacharjas folgt den 14 Kapiteln des biblischen Buches. Sie ist offenbar als Hilfe für Bibelleser gedacht. Von daher muss man auch nicht auf alle Schwierigkeiten eingehen. Gewünscht hätte sich der Rezensent allerdings eine bessere Begründung für die Gleichsetzung von Jesus Christus mit dem Engel des Herrn (S. 9).

Bei manchen Deutungen der Bilder des Propheten können schon Fragen aufkommen, aber das liegt auch in der Schwierigkeit der Sache. Allerdings bleibt eine Aussage wie „Serubbabel ist ein Bild von Christus als dem Baumeister, dessen Haus senkrecht wie waagerecht eine vollkommene Quadratform aufweist“ (S. 29) unverständlich. Auch die Deutung von Sach. 13,2-6 auf Christus bleibt unbefriedigend und geht nicht aus dem Textzusammenhang hervor, trotz der Behauptung des Verfassers: „... ihre innere Beweiskraft macht deutlich genug, dass sie sich auf niemand anders beziehen kann“ (S. 90). Es geht hier nicht um die Wunden des Erlösers, sondern um die eines falschen Propheten, von dem auch vorher die Rede war.

Der Sprache des Übersetzers merkt man an, dass sie von der mehr als 130 Jahre alten unrevidierten Elberfelder Übersetzung geprägt ist. Wendungen wie „... sollten wir freiwillig in solcher Verwirrung verharren, ...“ (S. 18) oder „Sünde muss aus dem Reich des Herrn Jesus Christus weggesäubert werden“ (S. 31) wirken reichlich verstaubt.

Übrigens erfährt man den Namen des Übersetzers nicht, obwohl er sich öfter mit kleinen Anmerkungen zu Wort meldet. Leider ist dem Verlag auch bei der ISBN-Nummer ein Fehler unterlaufen, so dass man nicht weiß, ob die im Impressum oder auf der Rückseite die Richtige ist.

Trotzdem wird der Bibelleser gut in die Botschaft des Propheten Sacharja hin eingeführt.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Daniel-Verlag
  Jahr: 2001
  ISBN: 978-3935955027
  Seiten: 112
 €    Preis: 8,00 Euro