Buch-Rezension: Europas Aufstieg und Verrat - Eine christliche Deutung der Geschichte

Europas Aufstieg und Verrat

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Der Klappentext informiert über den Autor. Er war Pfarrer in verschiedenen reformierten Gemeinden in der Schweiz und setzte sich weltweit für verfolgte Christen ein. Dieser Einsatz führte ihn in 35 Länder und brachte ihn in Kontakt mit Menschen aus unterschiedlichen Religionen und politischen Systemen.

In seinem Buch bewegen ihn zwei zentrale Fragen: Warum ist Europa wohlhabend und frei? Was hat Europa in die Orientierungslosigkeit geführt? Die Antworten gibt er in zehn Kapiteln seines sehr informativen Werkes.

Stückelberger beginnt mit verschiedenen möglichen Geschichtsdeutungen und stellt fest, dass es zwar manche interessante, aber keine allgemein anerkannte und verbindliche Deutung der Geschichte gibt. Er meint, dass die heutige Orientierungslosigkeit Europas viel mit dem Verlust seiner Geschichte zu tun hat. (S. 30) Der Autor entscheidet sich für ein bewusst christliches Geschichtsbild und zeigt im nächsten Unterkapitel, wie nichtbiblische Religionen Freiheit verhindern.

Dabei stellt er sich die Frage, warum nicht andere Weltreligionen durch ihre Hochkulturen zu Weltmächten geworden sind. Einer seiner erkannten Grundsätze lautet: Aus dem Kult wächst die Kultur. Also muss es in den nichtchristlichen Religionen Gründe geben, welche die Entwicklung der Wissenschaft, Technik und Wirtschaft gebremst oder verhindert haben. (S. 44)

In einem weiteren Unterkapitel schildert er ausführlich das christliche Gottes- und Menschenbild als Quelle der Freiheit. Die Anfänge freiheitlicher Strukturen sieht er schon im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Christentums im Römischen Reich. Dann zeigt der Autor, dass das Mittelalter überhaupt nicht finster war, sondern schon Früchte der christlichen Freiheit zu sehen waren.

Ausführlich beschäftigt sich Stückelberger mit der Abwehr antichristlicher Angriffe auf Europa – von den Wikingern bis zur zweiten Belagerung Wiens. Erstaunlich seine Detailkenntnisse über die Militärgeschichte und wo und wie er darin Führungen Gottes erkennen kann.

Im zweiten Teil des Buches (vier Kapitel) behandelt der Autor den Verrat an Europa. Er beginnt mit den Vordenkern der Gottlosigkeit (Descartes, Rousseau, Kant, Darwin, Marx, Nietzsche), zeigt dann die terroristischen Ideologien gegen Gott auf (die Französische Revolution, den Maxismus unter Lenin, Stalin und Mao Tse-tung und schließlich Adolf Hitler). Nach dem zweiten Weltkrieg ist noch einmal so etwas wie eine Rettung des christlichen Menschenbildes erkennbar, was aber in der Orientierungslosigkeit des heutigen Europa wieder zerstört wird.

Ein hochinteressantes Buch, das Weltgeschichte einmal aus bewusst christlicher Sicht zeigt und viel Anstoß zum Nachdenken gibt.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Missionswerk Mitternachtsruf
  Jahr: 2011
  ISBN: 978-3-942698-10-8
  Seiten: 480
 €    Preis: 22,90 Euro

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