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Gemeinde mit Mission

Autor: Philipp F. Bartholomä, Stefan Schweyer, Frauke Bielefeldt

"Auch im freikirchlichen Bereich befinden wir uns in einer Krise der Mission und Evangelisation. Auch Freikirchen gelingt es nur begrenzt, Menschen außerhalb der Gemeinden zu erreichen“ (S. 25), konstatieren Philipp Bartholomä (FTH Gießen) und Stefan Schweyer (STH Basel), Professoren für Praktische Theologie. Beide hegen eine tiefe Leidenschaft für Gemeindeaufbau in unserer „nach-christentümlichen Zeit“ (S. 18). Die Hauptthese ihres neuen Buches lautet deswegen: „Gemeinde mit Mission ist eine Gemeinde mit dem Auftrag, in einem säkularen Kontext Menschen mit Gott zusammenzuführen“ (S. 9). Dabei anerkennen sie sowohl das Gebet „als Grundhaltung, die unser ganzes Leben trägt“ (S. 10) als auch die Bibel als unangefochtene „Autorität, die nicht nur in Glaubensdingen, sondern gerade auch in Sachen Moral und Verhalten“ (S. 21) gilt. Sie votieren für moderne Sprache und Musik, um die neue Generation zu erreichen (vgl. S. 21).

In 17 Kapiteln besprechen die Autoren den philosophischen Hintergrund unserer westlichen Kultur und analysieren aktuelle Gemeindeaufbaukonzepte wie Willow Creek, missionale Kirche, Kirche als Kontrastgesellschaft, Fresh X und Timothy Kellers Center Church-Ansatz. Ihr Zwischenfazit dazu lautet: „Geistliche Erneuerungsprozesse in Gemeinden werden nicht in erster Linie durch ausgeklügelte Gemeindeaufbaukonzepte angestoßen, sondern vor allem durch die Wiederentdeckung des Evangeliums als ‚Gottes Kraft‘ (Röm 1,16)“ (S. 80).

Den Auftrag der Kirche kennzeichnen sie mit den vier Begriffen Leiturgia (Gottesdienst), Martyria (Zeugnis für Jesus), Diakonia (praktische Hilfe) und Koinonia (Gemeinschaft). Verschiedene Grafiken lockern den Text auf und bilden ihr Konzept ab: unterschied - liche evangelistische Veranstaltungen anzubieten gepaart mit ausdauernder Gastfreundschaft. – Einziger Wermutstropfen: Die persönliche Heiligung des Pastors bleibt unerwähnt bzw. wird wohl stillschweigend vorausgesetzt. Aber Gott schenkt uns nie mehr Erfolg, als unser Charakter verkraften kann. – „Die Gemeinde ist nicht nur dazu bestimmt, die Liebesbeziehung mit Gott zu pflegen, sondern auch andere Menschen in diese Beziehung hineinzuführen. Sie ist von Gott in die Welt gesandt, um seine Liebe zu bezeugen und andere in diese Liebesbeziehung mit Gott einzuladen und auf dem Weg des Glaubens zu begleiten“ (S. 13).

Ein Mut machendes Buch auch für Mitarbeiter in der Landeskirche!

 Die Rezension/Kritik stammt von: Michael Freiburghaus
 Kategorie: Mission, Evangelisation, Evangelistisch