3 136
Buch-Rezension: Heil in allen Weltreligionen? - Das Verständnis von Offenbarung und Heil in der pluralistischen Reliogionstheologie John Hicks

Heil in allen Weltreligionen?

Autor:

In diesem Buch befasst sich der Württemberger Theologe mit der pluralistischen Religionstheologie des englischen Theologen und Philosophen John Hick. Der 1922 geborene Hick gilt als einflussreicher Vertreter und Begründer dieses Ansatzes der Religionstheologie.

Werner Neuer verspricht zu Beginn seines Buches, sich um Allgemeinverständlichkeit zu bemühen, damit interessierte Nichttheologen das Buch lesen und verstehen können. Dieser Wunsch scheint aufgrund vieler Fachausdrücke und aus dem Englischen nicht übersetzter Zitate wohl nur beschränkt umgesetzt zu sein. Sein Vorhaben die alte Rechtschreibung zu benutzen, gelang ihm hingegen sehr gut.

Neuer überzeugt in dieser Auseinandersetzung mit der pluralistischen Religionstheologie durch einen sehr klar strukturierten Aufbau und einen fairen Umgang mit John Hick. Immer wieder hebt er dessen immense religionswissenschaftliche Kenntnis hervor. Es ist ein besonderes Anliegen von Neuer nicht einfach die Schwierigkeiten der Ansichten von Hick aufzuzeigen, sondern sie systematischtheologisch zu analysieren und zu bewerten. So zeigt er zu Beginn seines Buches genau das Ziel und die Methodik seiner Herangehensweise und an einigen Stellen die Grenzen seiner Untersuchung auf.

Die Betrachtung von Neuer befasst sich vor allem mit den Begriffen „Heil“ und „Offenbarung“. Diese Begriffe deutet er im Kontext des exklusivistischen, inklusivistischen und pluralistischen Verständnisses. Dadurch wird bereits erkennbar, dass diese Begriffe mit unterschiedlichen Inhalten gefüllt werden können.

Im Hauptteil des Buches „Das Verständnis von Offenbarung und Heil in der pluralistischen Religionstheologie John Hicks“ beschäftigt er sich zuerst mit dem Modell der pluralistischen Religionstheologie und dessen Begründung, bevor er sich dem Verständnis von Offenbarung und Heil dieser Religionstheologie intensiv zuwendet. Dabei zieht er die Schlussfolgerung, dass dieser Ansatz zu 78 Bibel und Gemeinde 1/2012 Rezensionen einer Preisgabe des spezifischen christlichen Verständnisses von Heil und Offenbarung führt. Er ist also eine „Leugnung der normativen Sonderstellung der Christusoffenbarung“ (S.174) und „Verabschiedung vom Evangelium“ (S.245). Hick ist sehr bestrebt jede personale Gottesbezeichnung zu vermeiden, wodurch aber auch „das Verständnis der Offenbarung als kommunikatives Geschehen“ (S.168) fällt. Neuer macht genauso deutlich, dass die Gleichwertigkeit der Offenbarungen bei Hicks, genauso dem Anspruch von Buddha und Mohammed widerspricht.

In einem abschließenden Kapitel fasst er die Ergebnisse seiner Ausarbeitung noch einmal komprimiert zusammen. Das Buch wird durch ein umfangreiches Quellen- und Literaturverzeichnis, sowie einige Register ergänzt, die das thematische Weiterarbeiten wesentlich erleichtern.

Dieses Buch ist denen sehr zu empfehlen, die sich intensiv mit dem Verständnis von Heil und Offenbarung auseinander setzen. Besonders für Studien der Soteriologie, Religionstheologie und natürlich zur Person John Hick wird es eine gute Grundlage oder Ergänzung bilden. Von dem Anliegen her sollte es in den Gemeinden vermittelt werden, bevor die Grundlage unseres Glaubens durch neue „christliche“ Strömungen in Frage gestellt wird.

Leider ist das Buch für dieses Anliegen nicht sehr Allgemeinverständlich geschrieben. An dieser Stelle sind Geschwister gefragt, welche die relevanten Inhalte für die Allgemeinheit leichter und verständlicher der Gemeinde vermitteln.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Matthias Mack
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Brunnen Verlag GmbH
  Jahr: 2009
  ISBN: 978-3765517556
  Seiten: 320
 €    Preis: 29,95 Euro