Buch-Rezension: Mit den Kleinsten Gott entdecken - Religionspädagogik mit Kindern von 0 bis 3 Jahren. Grundlagen und Praxismodelle.

Mit den Kleinsten Gott entdecken

Autor:

Maike Lauter-Pohl ist Pfarrerin und hat sich schon nach ihrem Vikariat als Jugendpfarrerin mit Fragen von Bildung und Erziehung beschäftigt. Seit fünf Jahren ist sie als theologische Referentin für Religionspädagogik im Verband Ev. Kindertageseinrichtungen in Schleswig-Holstein tätig. Obwohl sie selbst Mutter von zwei Kindern ist, wendet sie sich ausschließlich an Erzieherinnen und tritt für die religiöse Erziehung in Kindertagesstätten ein.

Sorgfältig arbeitet sie die Grundlagen der Thematik heraus, legt allgemeine Grundlagen für diese Zielgruppe und gibt in einem zweiten, umfangreicheren Teil 14 Praxisbeispiele. Diesen beginnt sie wiederum mit allgemeinen, treffenden Aussagen. Die Beispiele werden immer gleich vorgestellt: Vorbereitung (Lesen [des Bibeltextes] ‚Gut zu wissen‘, Persönlicher Zugang, Grunderfahrungen und Lebensthemen der Kinder, Entscheidungen, Religionspädagogische Zielformulierung) und Gestaltung und Aktion (Material, Die Geschichte mit Figuren erzählt, Und so kann die Geschichte erlebt werden, Weitere Ideen, Gebete).

Kritisch sind die „Entscheidungen“ einzuordnen, weil dabei alle Fragen von Schuld, Bekenntnis falschen Verhaltens und Bitte um, sowie die Annahme von Vergebung durch den lebendigen Gott ausgespart werden. Es wird die Linie festgehalten, dass nur der Aufbau von Vertrauen durch Erleben von Vertrauenssituationen Ziel und Inhalt der Religionspädagogik sein darf. Bewusst wird hierfür auf substantielle Elemente der Texte verzichtet.

Die positiven Aspekte in dem Buch sowie der große Fleiß der Autorin, die z.B. selber 8 Lieder beigetragen hat, werden durch das Gottesbild zerstört: Sowohl die Schöpfungsgeschichte – gemäß der Bibel in gerechter Sprache vorgestellt – als auch der Bericht der Sintflut werden als Mythos bezeichnet. Die Ablehnung von Wundern wie auch die wenig ehrfurchtsvolle Ansprache des lebendigen Gottes in den Gebeten belegen dies. Gott ist nicht der alleinige, allmächtige und souveräne Gott, sondern wird als das Gute in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen gesehen.

Das Buch kann daher nicht empfohlen werden.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Jürgen Thielmann
 Kategorie: Kinderbücher, Jugendbücher

  Verlag: Gütersloher Verlagshaus
  Jahr: 2014
  ISBN: 978-3-579-07416-0
  Seiten: 176
 €    Preis: 17,99 Euro