Buch-Rezension: Operation Zukunft - Christsein im neuen Jahrtausend

Operation Zukunft

Autor:

"Wie sollen wir denn nun leben? Was können wir noch tun? Und wie kann Christentum im neuen Millennium aussehen?" Da haben sich mit Stephan Holthaus und Klaus Berger zwei Christen dieselbe Frage zur selben Zeit gestellt. Ein Vergleich zwischen den beiden Büchern liegt nahe.

Zunächst aber zu Holthaus: Bei Operation Zukunft handelt es sich um einen Nachfolgeband zu seiner 1998 veröffentlichten Analyse Trends 2000: der Zeitgeist und die Christen. Das neue Buch verhält sich zum Vorhergehenden wie die Antwort zur Frage. Viele Christen sind damals dankbar gewesen für Holthaus´ klaren Blick für die Beeinflussung der Gemeinde Jesu durch den Zeitgeist von heute (nicht gestern, sic!). Bemängelt wurde aber immer wieder, dass er keine Alternative anbiete. Wir erinnern uns noch lebhaft an die historische erste Tagung des Bibelbundes Schweiz nach dessen Gründung im Jahr 1996, als Holthaus seine Analyse vortrug und die Teilnehmer - vornehmlich die Prediger unter ihnen - lebhaft zurückfragten: "Wie sollen wir denn nun leben?" Et voilà: Hier ist Stephan Holthaus Antwort; seine "Gegenkultur," die er am Schluss von Trends 2000 anmahnte.

"Die Hauptbotschaft dieses Buches lautet: Christsein hat mit allen Bereichen des Lebens zu tun." (S. 13) schreibt der Autor, selbst im Bibelbund engagiert, im Prolog. Und so machen die neun Kapitel einen echten Tour d´horizon, in dem so ziemlich alles zur Sprache kommt. Stichworte: Global village, Wirtschaft, Kinder, Kultur, Beziehungen, Bildung, Gemeinde, Evangelisation, Christsein. Es werden viele gute und schlechte Noten verteilt, nicht an Personen, sondern an die aktuellen Entwicklungen. Wenn der Leser mit der Beurteilung nach dem ersten Blick manchmal nicht einverstanden ist, sollte er dennoch über das Gesagte nachdenken: Vielleicht hat Holthaus doch Recht.

Die Sprache des Buches ist sehr direkt, mutig, die Sätze erscheinen kurz und bündig. Der Leser wird in seiner Welt von heute angesprochen. Der Verlag hat diese Absicht durch die optische Gestaltung (computerbildschirmähnliche Hervorhebungen) optisch unterstützt.

Und im Vergleich zu Bergers Buch: Holthaus hat mehr praktische Seiten, es gibt viele Handlungsaufforderungen. Er nimmt "kein Blatt vor den Mund." Klaus Berger ist dem gegenüber "philosophischer," theologischer, grundsätzlicher. Am besten, Sie lesen beide Bücher! Sie sind geeignet, Orientierung im Blick auf zukünftige Herausforderungen zu geben. Wir sind jedenfalls für die Autorenarbeit sehr dankbar.

Schließen wir mit einem Zitat aus Holthaus Epilog:

"Am Ende dieses Buches steht deshalb mein Appell an alle Christen: Nicht resignieren! Nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern die Herausforderungen dieser Welt offensiv annehmen! ... Diese Welt braucht die Botschaft von Jesus Christus - vielleicht dringender als je zuvor. Christsein ist keine zweistündige emotionale High-Erfahrung am Sonntag Vormittag, sondern eine 24-Stunden-Realität, basierend auf klarer Glaubensgrundlage. Christentum ist nicht nur Herz, sondern auch Verstand ... Vielleicht fehlt den heutigen Christen eine Eigenschaft am dringlichsten: der Mut ... Wir brauchen in unserer westlichen Gesellschaft und in unseren Gemeinden einen Neustart, ein ... Ich jedenfalls wünsche mir hellwache Christen, die in unserer Zeit aktiv und offensiv christliche Positionen vertreten. Wer hilft mit bei dieser ?"

 Die Rezension/Kritik stammt von: Steffen Denker
 Kategorie: Sonstiges

  Verlag: Brunnen Verlag GmbH
  Jahr: 2000
  ISBN: 3-7655-1214-1
  Seiten: 260
 €    Preis: 13,90 Euro