Buch-Rezension: Wie alt ist die Menschheit? - Demographie und Steinwerkzeuge mit überraschenden Befunden

Wie alt ist die Menschheit?

Autor:

Im Rahmen der Evolutionslehre wird das Alter der Menschheit auf ca. 2 Millionen Jahre geschätzt. Grundlage für diese Angabe ist die radiometrische Datierung von Knochenresten.

Michael Brandt untersucht in seinem Buch zwei Themen, die Hinweise auf die Richtigkeit der Altersschätzung geben können: die Geschwindigkeit des Bevölkerungswachstums und die Menge an hinterlassenen Steinwerkzeugen.

Man geht heute davon aus, dass das Bevölkerungswachstum im Paläölithikum extrem niedrig war und dass es erst ab dem Neolithikum (vor ca. 10 000 Jahren) zu einer deutlichen Zunahme der Wachstumsraten kam. Dieser Befund stellt für die Evolutionslehre ein Problem dar. Brandt weist nach, dass die Erklärungen, die dafür gegeben werden, nicht stichhaltig sind. Dabei zieht er Vergleiche mit heutigen „Wildbeutern“, z.B. den Buschmännern. Es zeigt sich, dass die Lebensbedingungen in vorgeschichtlicher Zeit häufig günstiger waren als später und nicht als Ursache für das niedrige Bevölkerungswachstum angeführt werden können. Auch andere Erklärungen (wie z. B. wiederkehrende Epidemien) sind nicht glaubwürdig.

Der Verbrauch an Steinwerkzeugen lässt sich anhand lebender „Wildbeuter“ abschätzen. Demnach müssten die vorgeschichtlichen Hinterlassenschaften an solchen Werkzeugen einen weit größeren Umfang haben als das tatsächlich der Fall ist. Auch die nachgewiesene Siedlungsstabilität über zehntausende von Jahren (im etablierten Denkrahmen) an bestimmten Orten (z.B. Karain in Anatolien) ist ein Problem, weil die Anzahl der vorgefundenen Werkzeugreste viel zu gering für die angenommenen langen Zeiträume ist. Als Lösung schlägt Brandt eine drastische Verkürzung der Menschheitsgeschichte auf einige Jahrtausende vor, wie es auch zu einer biblisch begründeten Geschichtsschau passt.

Dadurch werden aber die absoluten Datierungsmethoden (z. B. Radiokarbonmethode) in Frage gestellt, was nicht unproblematisch ist und von Wissenschaftlern (s. Literaturverzeichnis des Buches) diskutiert wird.

Das Buch besticht durch Faktenreichtum und Sachlichkeit. Ohne dass es irgendwelcher Polemik bedarf, wird der „Weltanschauungscharakter“ der Evolutionslehre für den Leser sichtbar. Für am Thema Interessierte ist es eine gute Empfehlung.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Thomas Freudewald
 Kategorie: Evolution, Archäologie, Schöpfung

  Verlag: SCM Hänssler
  Jahr: 2011
  ISBN: 3-7751-4487-0
  Seiten: 160
 €    Preis: 14,95 Euro
Buch-Rezension: Wie alt ist die Menschheit? - Demographie und Steinwerkzeuge mit überraschenden Befunden.

Wie alt ist die Menschheit?

Autor:

Nach der Erstveröffentlichung 2006 liegt nun bereits die fünfte Auflage dieses einzigartigen Werks von Michael Brandt vor. Es sind 75 Seiten hinzugekommen, neue Fachartikel wurden berücksichtigt und einige Kapitel zusätzlich eingefügt. Dazu kommen acht Anhänge mit Zusatzinformationen.

Teil 1 des Buches beschäftigt sich mit der Bevölkerungsentwicklung und dem Alter der Menschheit. Dabei untersucht der Verfasser die demographischen Eckdaten und zeigt anhand vieler Belege, dass bei einem angenommenen Alter der Menschheit von zwei Millionen Jahren, das Bevölkerungswachstum fast immer bei Null gelegen haben müsste, was aber nicht möglich ist.

Teil 2 beweist anhand der aufgefundenen Steinwerkzeuge und Siedlungsplätze, dass Menschen unmöglich hunderttausende von Jahren an einzelnen Siedlungsplätzen gewohnt haben können, denn die dann zu erwarteten Hinterlassenschaften fehlen.

Die vorliegenden Fakten fordern einfach eine drastische Verkürzung der postulierten Menschheitsgeschichte auf höchstens wenige Jahrtausende. Dieser wissenschaftlichen Arbeit, die trotzdem gut verständlich geschrieben ist, wünscht man weiterhin so große Beachtung, dass sich auch Evolutionswissenschaftler damit auseinandersetzen und ihr Weltbild korrigieren müssen.

 Die Rezension/Kritik stammt von: Karl-Heinz Vanheiden
 Kategorie: Evolution, Archäologie, Schöpfung

  Verlag: SCM Hänssler
  Jahr: 2015
  ISBN: 978-3-7751-5666-0
  Seiten: 240
 €    Preis: 14,95 Euro

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